StartseiteMagazinDigitalKünstliche Intelligenz für Gesundheit und Haushalt

Künstliche Intelligenz für Gesundheit und Haushalt

Die Messe für Unterhaltungselektronik CES gibt es in seit über 50 Jahren. In ihrem Bereich ist sie Lead- und Innovationsmesse. Neben zahlreichen Ausstellern, die ihre Neuheiten zeigen, bietet sie ein umfangreiches Konferenzprogramm an. Gerade fand sie wieder statt. Ein Augenschein.

An der CES in Las Vegas sind Berichterstatter aus aller Welt auf der Suche nach Innovationen für ihre Zielgruppe. Seniorweb sprach mit Markus Ruoss, einem Fachbesucher aus der Schweiz, der die CES verlässlich jedes Jahr besucht.

Seniorweb: Markus Ruoss, wie oft hast Du die CES in Las Vegas schon besucht?

Markus Ross (Bild): Seit den frühen neunziger Jahren war ich jedes Jahr an der CES in Las Vegas. Ausgenommen natürlich im Pandemiejahr 2021, als sie nicht stattfand. Seit rund 15 Jahren bin ich CES-Alumni mit Gratiseintritt als Industry-Analyst. In diesen Jahren hat sich manches verändert. Einige Neuheiten fassten Fuss, andere verschwanden wieder.

Im Jahr 2020 fand die letzte grosse CES statt. Letztes Jahr fiel sie aus bzw. fand sie nur online statt. Dieses Jahr sei sie etwas kleiner, weil Aussteller fehlen, wurde berichtet. Hast Du das als Besucher auch gespürt?

Was die CES-Organisatoren seit Jahren versprochen haben, nämlich die maximale Besucherzahl auf rund 150 000 Fach-Besucher zu beschränken, hat die Covid-Pandemie nun auf brutale und übertriebene Art fertiggebracht. Und beinahe wäre wegen Omikron auch diese Veranstaltung noch im letzten Moment wie letztes Jahr auf «online only» zurückgestuft worden. Abgesagt haben primäre einige sehr Grosse Aussteller wie Google, Microsoft, Amazon, Twitter, Pinterest etc. Das hat dafür den kleineren Ausstellern ausnahmsweise zu mehr Beachtung verholfen.

Was heisst das in Zahlen ausgedrückt?

Mit gut 40 000 Fachbesuchern vor Ort (30% von ausserhalb der USA), rund 2300 Ausstellern, 1800 Journalisten aus aller Welt und 9 Standorten in Las Vegas war das immer noch eine sehr ansehnliche Veranstaltung. Für regelmässige Besucher diesmal natürlich eine wahre Wohltat: Keinerlei Dichtestress, keine Warteschlangen, keine überfüllten Shuttle-Busse und keine Wartezeiten bei den Restaurants.

Welche gesundheitlichen Voraussetzungen musste jemand erfüllen, um in die Messehallen gelassen zu werden?

Vollständig geimpft, Booster wärmstens empfohlen, das CH-Zertifikat wurde anstandslos akzeptiert. Schon am Flughafen wurde jedem CES-Besucher, nach erfolgter Prüfung des Impfzertifikats, zusammen mit dem Badge ein 2er Selbsttest-Kit (Abott Diagnostics mit sehr einfacher Handhabung) in die Hand gedrückt. Die CES-Veranstalter rieten den Besucherinnen und Besuchern dringendst, sich vor jedem Hallen- oder Konferenzbesuch zu testen, also täglich! Weitere Test-Kits wurden gratis abgegeben.

Und bestand Maskenpflicht?

Ja, in allen Innenräumen war Maskenpflicht, die FFP2-Masken waren empfohlen und überall frei verfügbar. Zudem gab es gratis Desinfektionsmittel. Farbige Punkte auf den Badges besagten, welche Form der Begrüssung erwünscht war, also Handschlag, Ellbogen berühren oder Händchenwinken.

Und das hat geklappt?

Da weder die sehr zahlreichen Shuttle-Busse noch die Konferenzräume und die Hallen je überfüllt waren, war die gewünschte Einhaltung von Social distancing problemlos.

Ein eBike der Extraklasse für toppfitte Seniorinnen und Senioren.

Die CES ist die Messe für Unterhaltungselektronik. Sieht man als Besucher überhaupt noch etwas Erkennbares oder ist alles Software, die auf Handys ausgespielt wird?

In den letzten Jahren hat sich die CES zu einem Gemischtwarenladen entwickelt. Von grossen Landwirtschaftsmaschinen, eTrucks, eAutos, eRennwagen, eBikes bis zu den traditionellen grossen Bildschirmen und Haushaltgeräten gibt es jede Menge Handfestes zu bestaunen. Ohne Apps geht zwar bald gar nichts mehr, aber generell tritt die Software selbst für den Anwender (wieder) etwas mehr in den Hintergrund.

Wenn der Schlaf ganz genau überwacht werden soll…

Unsere Leserinnen und Leser sind begeisterungsfähig für Neuheiten. Insbesondere für solche, die sich einfach anwenden lassen, ohne zuvor die Enkel oder Nachbarsjugendlichen konsultieren zu müssen. Gibt es auch Neuheiten für Menschen unserer Zielgruppe?

Insbesondere im Bereich Gesundheit gibt es jede Menge von Produkten, welche Dank cleverer Soft- (inkl. KI) und Hardware sehr gut für Seniorinnen und Senioren geeignet sind. Das zeigen auch die Fotos, die ich gemacht habe und die wir hier zeigen. Besonders aufgefallen sind mir dieses Jahr die weiterentwickelten Überwachungssysteme für zuhause. Von Schlaf-Überwachung bis Bewegungsmeldung und Kontrolle im ganzen Wohnbereich gibt es inzwischen eine Vielzahl von Anbietern. Die Sensoren werden zum Teil in Glühbirnen versteckt und sind über IoT-Netze verknüpft. IoT-Netze sind Netze, in denen Maschinen miteinander kommunizieren, also ohne menschliche Unterstützung.

«Dignity Lifts» – der Vorschlag für eine zeitgemässe Toilette

Also wird alles einfach anwendbar…

An sich schon. Aber ich befürchte, die Befragung von Enkeln und Nachbarsjugendlichen ist meist unvermeidlich. Aber auch als positive Kommunikation und wertvoller Austausch zu werten, spätestens wenn wir die Pandemie los sind…

Was war dieses Jahr neu?

Erstmals war heuer die neue riesige Westhalle in Betrieb. Sie wurde ausschliesslich durch Mobilitätsprodukte belegt. Ebenfalls CES-Premiere feierte der unterirdische «Las Vegas Loop», bei welchem 70 Teslas die Laufzeiten zwischen den Hallen massiv (auf ca. 1 Minute) verkürzen sollten. Der Loop wurde durch eine Firma von Elon Musk erstellt und betrieben, aber wegen Ineffizient massiv kritisiert.

Du hast vorher Künstliche Intelligenz KI erwähnt…

Über künstliche Intelligenz wird nun nicht mehr nur mit grossen Versprechen geredet, sondern echte Anwendungen, zum Beispiel im Haushalt, für Gesundheit und Mobilität, werden schrittweise Wirklichkeit. In diesem Zusammenhang wird allmählich klar, dass der enorme Profit der rascheren Datenübertragung dank 5G vorerst, oder gar noch sehr lange, primär für die Industrie 4.0 zum Geschäft wird und nicht für den Alltagskonsumenten.

Worüber hast Du Dich am meisten gewundert?

Vor allem habe ich mich gefreut, dass die Veranstaltung nicht im letzten Moment abgesagt wurde! Aber offensichtlich haben sehr viele registrierte CES-Fachbesucher im letzten Moment, vermutlich aus Angst vor Omikron, auf die Anreise nach Las Vegas verzichtet. Bei Begleitveranstaltungen wie Showstoppers und Pepcom, die der Information des Fachpublikums dienen und sonst immer gut besucht waren, wurde das besonders klar erkennbar. Die sichtbare Mehrheit der Zugangsbadges, die nicht abgeholt wurden, waren ein deutliches Zeichen dafür.

Und weiter?

Endlich mal gute Bewegungsfreiheit in den Hallen und nirgends grosses Anstehen bei Vorträgen, etc. Die Disziplin bei Besuchern und Ausstellern und beim Infrastrukturpersonal in Bezug auf die konsequente Einhaltung der COVID-Regeln hat mich auch beeindruckt.

Alle Fotos: Markus Ruoss


Markus Ruoss (74) ist ausgebildeter Ingenieur und war unter vielem anderem auch Besitzer des privaten Regionalradios Radio Sunshine in Rotkreuz. Er war lange Jahre Mitglied des Vorstands des Verbands Schweizer Privatradios. Seit vielen Jahren besucht er die wichtigsten Messen für Radio, TV und Elektronik auf der ganzen Welt und verfasst Fachberichte darüber. Wenn er nicht gerade unterwegs ist an eine Messe oder einem Kongress, lebt er in Rotkreuz.

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