StartseiteMagazinKolumnenDas Kreuz im Lichte der individuellen Freiheit

Das Kreuz im Lichte der individuellen Freiheit

Das «Schweizer Kreuz» als Landes-Wappen gilt als Blickfang und geschichtsträchtiges Landessymbol an den Wänden in Regierungsgebäuden von Staat, Kantonen, Kommunen wie auch auf Dokumenten jeder Art. Genauso wie in Form wehenden Landesfahnen und als Herkunftszeichen auf «Pins» am Revers von Politikerinnen und Politikern aller Couleurs.

Vor Jahren wollten gewisse Kantone das Kreuz von den Wänden der Schuldzimmer entfernen? Wieder einmal beschäftigt sich die Schweiz im Herzen Europas mit dem Kreuz. Die Schweizerin Wasiliki Goutziomitros, SRF-Moderatorin, steht in der Kritik. Der Grund: Die Dame mit journalistischer Kompetenz und Ausstrahlungskraft trug während einer Sendung der SRF-Staatstelevision eine «Kette mit Kreuz-Anhänger». Das Kreuz war nicht weiss, hatte aber auch keine religiöse Bedeutung: «Die Kette ist ein Familienerbstück, das die Moderatorin vor rund zehn Jahren geschenkt bekommen hat».

Ja, die Leitung vom Staats-Fernsehen (SRF) reagiert fragwürdig und beschäftigt sich mit einer Thematik, die im 21. Jahrhundert zu Kopfschütteln Anlass gibt. Angebliche Vorschriften und Weisungen ob man ein Kreuz tragen darf oder nicht, gibt es bei RFS bei Gott nicht? Oder gehen die Vorschriften etwa in jene Richtung, dass die TV-Moderatoren bis auf wenige Ausnahmen keine Krawatten mehr tragen? Fakt ist, dass der Schweizer Anwalt Dr. Ueli Vogt-Etienne zutreffend bemerkte: «Es gibt kein Gesetz, welches das Tragen von religiösen Symbolen am Arbeitsplatz verbietet.» Dennoch könnten Unternehmen Kleidervorschriften erlassen, wenn diese begründbar seien. Der TV-Moderatorin das Tragen der Halskette mit einem Kreuz zu untersagen, geht nach Einschätzung des Anwalts jedoch zu weit: «Es ist spitzfindig, einen so kleinen und diskreten Anhänger anzufechten, auch wenn er religiös angehaucht ist.»

Das Schweizer Kreuz…

Was soll’s? Die Schweiz mit ihrem «Schweizer Kreuz» im Wappen steht für Frieden, Neutralität, Vertrauen und Qualität. Weltweit verbinden deshalb viele Menschen genau diese Werte mit dem Schweizer Kreuz. Während die äussere Gestalt des Schweizerkreuzes bekannt sein dürfte, verhält es sich mit dem Woher, Weshalb und Wozu etwas anders. Speziell ist dabei, dass das Schweizerkreuz nicht nur die Schweizer Flagge, sondern zugleich auch das Schweizer Wappen ziert. Und ebenso einzigartig ist, dass die Schweizer Flagge eine quadratische Form aufweist, während alle anderen Fahnen der 193 UN-Mitgliedstaaten rechteckig sind. Der Sonderfall der neutralen Schweiz zeigt Flagge!

Seinen ersten Einsatz hatte das Schweizerkreuz in der Schlacht bei Laupen von 1339. Die Berner traten ihren Gegnern mit Schwert, Schild, Lanze und Streitkolben entgegen – gewappnet waren sie zudem mit einem weissen Kreuz, einem Symbol des Christentums, das an ihre Gewänder geheftet war. Die übers Kreuz aufgenähten Leinenbänder dienten den Bernern als Erkennungszeichen und unterschieden sich vom roten St. Georgskreuz der Habsburger und dem Andreaskreuz der Burgunder. Das weisse Kreuz scheint sich auf dem Schlachtfeld bewährt zu haben. Denn nach dem Laupenkrieg wurde das Kreuz im 14. Jahrhundert vermehrt im Berner Feldzeichen und ab dem 15. Jahrhundert auch auf den übrigen eidgenössischen Bannern geführt. 1815 schuf man die ersten eidgenössischen Batallionsfahnen mit Schweizerkreuz. Nach der französischen Julirevolution von 1830 setzte auch in der Schweiz eine Regeneration fortschrittlich-liberaler Werte ein. Man diskutierte eine Stärkung der zentralen Institutionen und das Modell des Bundessstaates.

Die einheitliche Schweizerfahne nahm damit die Stärkung der überkantonalen nationalen Identität und der zentralen Institutionen des Bundesstaates von 1848 voraus und setzte sich seither als nationales Symbol nach und nach auch in der konservativ-föderalistisch gesinnten Zentralschweiz durch. Die eidgenössische Militärfahne wurde 1848 vom neu gegründeten Bundesstaat übernommen. Dufours Schweizerkreuz war aus fünf Quadraten zusammengesetzt und unterschied sich deutlich vom früher verwendeten schlanken Kreuz.

… und das Kreuz als Schmuckstück

Eines der ältesten und zugleich wichtigsten Symbole der Menschheit ist das Kreuz. Anhand von archäologischen Funden ist bekannt, dass das Kreuz schon bei den Menschen in der Steinzeit als Zeichen für eine Art «Weltformel» Verwendung fand. In fast allen Kulturen kommt das Symbol des Kreuzes in verschiedensten Variationen und Ausfaltungen vor, sei es als Ankh-Kreuz (Symbol der Unsterblichkeit) bei den alten Ägyptern oder als keltisches Kreuz bei dem gleichnamigen Volksstamm. Die Geschichte des «Kreuz Symbols» ist eine Geschichte der Vielfalt.

Kreuzschmuck wird seit Tausenden von Jahren in vielen Kulturen – nicht nur christlichen – getragen, und die Bedeutung, die er hat, hat sich im Laufe der Zeit gewiss geändert. In den meisten Kulturen ist das Kreuz ein Symbol des Glaubens, aber es kann auch ein Symbol der der Individualität sein. Selbst wenn das Kreuz nur eine religiöse Bedeutung hat, so soll es Frau und Mann erlaubt sein es als Schmuck zu tragen. Die Religionsfreiheit nimmt innerhalb der Menschenrechte einen hohen Stellenwert ein. Oftmals werden die Religions- und Gedankenfreiheit gemeinsam mit der Meinungsfreiheit als Kernstück der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte bezeichnet.

Es möge also auch in Zukunft die Freiheit aller sein, einen Kreuz-Schmuck – ob weiss, schwarz oder religiös – zu tragen. Schmuck ist eine grossartige Möglichkeit des Individuums m/w, über den Schmuck Stil und Persönlichkeit auszudrücken. Einige Schmuckstücke sind jedoch viel mehr als nur ein modisches Accessoire und nachgerade der «Kreuzschmuck» ist ein grossartiges Beispiel dafür.

Kreuze wurden schon immer als Schmuckstücke getragen. Es gibt sie heute in unzähligen verschiedenen Formen, Farben und Materialien. Das klassische Kreuz in Schmuckform ist ein Anhänger, der an einer Kette getragen wird. Ursprünglich besteht dieser aus Gold, dem nach Ansicht vieler Menschen wertvollsten Metall. Inzwischen gibt es jedoch Kreuze als Kettenanhänger auch in sämtlichen anderen Materialien, vom einfachen Modeschmuck für ein paar Euro bis hin zum mit Diamanten besetzten Unikat von grossem Wert.

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2 Kommentare

  1. Merci für den schönen Artikel.
    Die ersten Abschnitte sind zwar nicht erbaulich, aber umso wahrer: Das Deutschweizer Radio und Fernsehen wrd je länger desto mehr zum öffentlichen Aergernis. Nicht bloss weil viele Moderatoren und Moderatorinnen der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind (Deklinations- und Aussprachefehler ohne Ende), sondern wegen der alles andere als objektiven, dafür oft umso arroganter vorgetragenen Information. «Bürgerlich» ist dort offenbar für viele ein Schimpfwort, gleich wie «Ausgabenbremse» oder «Finanzdisziplin». Statt seriös zu recherchieren, wurde oft viel Energie darauf verwendet, «missliebige» öffentliche Personen zu stürzen, wie etwa Elisabeth Kopp oder Philipp Hildebrand. Daneben gab es noch ex post Angriffe auf Kaspar Villiger und Johann Schneider-Ammann………
    Dieses Image steht im krassen Gegensatz zu ausgezeichneten Leistungen von Auslandkorrespondenten, wie etwa Luzia Tschirky oder Christoph Franzen oder zu pseudowissenschaftlichen Sendungen wie Einstein.
    Dass man auch Inlandprogramme geniessbar gestalten und vortragen kann, zeigen etwa Fanny Zürcher, Michele Galfetti, Alexis Favre, Lorenzo Mammone……..

    Dass man über Halsschmuck und über Kreuze diskutieren muss, ist demgegenüber höchst bedenklich. Sowohl das Schweizer Kreuz als auch das christliche Kreuz sind Zeichen unserer Kultur. sie stehen für positive Leistungen und gemeinsame Werte (Demokratie, Menschenrechte, christliche Ethik) und nicht für Verfehlungen irgendwelcher Amtsträger. Wer hier «dräkelen» will, hat wirklich nichts begriffen!

  2. Das Internationale Rote Kreuz ist eine Schweizer Gründung, deshalb die Umkehrung der Farben als Symbol. Im Film „Der 3.Mann“ wird ja behauptet, die Schweiz hätte nichts zustande gebracht als die Kuckucksuhr, (die aber aus dem Schwarzwald stammt) im Gegensatz zu andern Ländern mit unsterblichen Kunstwerken, was immer viel Gelächter bewirkt, aber vielleicht hat diese Organisation mehr Gutes bewirkt als das schönste Bild…

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