StartseiteMagazinLebensartAus Astronomen werden Heilige Könige

Aus Astronomen werden Heilige Könige

Wie aus vielen Magiern oder babylonischen Sterndeutern drei Könige wurden und warum sie für die Weihnachtsgeschichte so wichtig sind, zeigt die Krippenausstellung im Landesmuseum Zürich in diesem Jahr. 

Rund um den Globus sind die drei Könige seit Jahrhunderten wichtige Figuren in Krippenensembles. In diesem Jahr beleuchtet die Weihnachtsausstellung im Landesmuseum Zürich die drei ehrwürdigen Besucher, die nicht immer als Könige bezeichnet worden sind, sondern als Magier, Sterndeuter oder Weise. Wie sind aus Magiern Könige geworden? Und erst noch Heilige. Welche Rolle spielen sie in der Weihnachtsgeschichte?

Auf dem königlichen Gewand links kommen die drei Weisen aus Babylon eben in Bethlehem an. Rechts freuen sich die Hirten bei ihrer Herde über die Verkündigung, und in der Mitte ist die traditionelle Krippenszene abgebildet. Als Krippenfiguren präsentieren sie ihre hübsch verpackten Geschenke. Jim Shore, um 2000, Epoxidharz, bemalt. South Carolina, USA. KrippenWelt, Stein am Rhein 

Erwähnt werden die Weisen, die von einem Stern geführt nach Bethlehem kamen, erstmals im Matthäus-Evangelium. Archäologen haben im 20. Jahrhundert eine wahrscheinliche Berechnung für das Himmelsphänomen entdeckt: Im Jahr 7 v. Chr., dem wahrscheinlichen Geburtsjahr Jesu, kam es dreimal zu einer Konjunktion von Jupiter und Saturn — also zu einem hell leuchtenden Stern. Damals war die Astronomie wie andere Wissenschaften im Zweistromland schon recht fortgeschritten.

Obwohl immer weniger einer christlichen Kirche angehören, feiern in der Schweiz auch heute viele Weihnachten mit einem Tannenbaum und einer eleganten oder selbstgemachten Krippe und einem Tannenbaum. Dieses Kunstwerk einer Krippe aus Glas wurde 2018 gegossen. Hergiswil. Schweizerisches Nationalmuseum

Die Verwandlung von Magiern oder auch Astronomen aus Babylon zu Königen ist nur eines von vielen Mosaiksteinchen in der christlichen Legendenbildung der Heiligen drei Könige. Begonnen hat diese im vierten Jahrhundert nach Christus und in ihrem Zentrum steht die Zahl Drei. Sie symbolisiert nicht nur die Dreifaltigkeit Vater, Sohn und Heiliger Geist, sondern steht auch für die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung.

Krippen wie diese ziehen im 18. Jahrhundert ein in die bürgerliche Stube. Die Könige erscheinen geschmückt mit turmhohen Kronen oder einem Diadem. Krippe mit Herodes, um 1750, Draht, Wachs, Textil. Nesslau. Schweizerisches Nationalmuseum

Die Geschenke der Magier oder später Könige waren erst noch deierlei, Weihrauch, Myrrhe und Gold, damals alles wertvolle Dinge. Ihre Namen, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar tauchten in der christlichen Überlieferung erst im 7. Jahrhundert auf.

Die Krippe aus Equador zeigt zwei Szenen der Weihnachtsgeschichte: Die Hirten versammelt beim Jesuskind und die Könige unterwegs nach Bethlehem. Niedliche Zwergen-Krippe, um 2009, Salzteig, bemalt. Privatsammlung, Bern

Das alles erklärt vielleicht, warum aus anfänglich mehreren Weisen oder Sterndeutern drei Könige wurden. Dass sie aus den drei damals bekannten Kontinenten Afrika, Asien und Europa angereist waren, war ebenfalls eine wichtige Botschaft des noch jungen Christentums im Frühmittelalter: Die drei Gabenbringer repräsentierten die gesamte Menschheit. Zusammengefasst könnte man sagen: Die ganze Welt verneigte sich vor Jesus.

Die langhalsigen Figuren sind eine Hommage an das Lama. Über die Hautfarbe und ihr spezifisches Reittier werden die Könige einem Kontinent zugewiesen. Hilario Mendivil, um 1970, Holz, Gips, Textil etc. Peru. KrippenWelt, Stein am Rhein

In der traditionellen Weihnachtsausstellung im Landesmuseum Zürich werden die Könige diverser Krippenensembles aus historischen und aktuellen Künstlerhänden aus der ganzen Welt in Szene gesetzt. Ihre Reisen, ihre Herkunft aber auch ihre Geschenke zeigen die Symbolkraft dieser drei Besucher.

Drei ganz unterschiedliche Könige reisen mit Kamel, Elefant und Pferd. Zu wem welches Reittier gehört, bleibt offen, kein Geheimnis ist aber, dass hier der Kitsch Urständ feiert. Patience Brewster, um 1990, Epoxidharz, Blattgold etc. Colorado, USA. KrippenWelt, Stein am Rhein

Eingebettet werden die 17 Krippen von einem weihnachtlichen Ambiente und so traditionell wie die Ausstellung — der goldene Hirsch wacht wie jedes Jahr über der winterlichen Szenerie — ist auch das alljährliche Rahmenprogramm für die ganze Familie.

Im Mittelalter wird den drei Königen eine Herkunft – je aus einem Kontinent – und ein Alter verliehen. Bei der Krippe kniet der älteste. Der jüngste ist hier der Schwarze König, der Mohr, von französisch Maure, also vom Volk der Mauren. Anbetung der Könige, um 1500, Holz, bemalt. Antiquarische Gesellschaft. Schweizerisches Nationalmuseum

Es gibt Führungen und Kinder-Bastelstunden. Die betreuten Bastelstunden sind teilweise bereits ausgebucht, ermöglichen sie doch den Eltern oder Grosseltern den Besuch einer der Ausstellungen im Landesmuseum.

Titelbild: Weder Turban, noch Kopftuch oder Kappe verraten eindeutig woher die Könige kommen. Einzig der Schwarze König verweist klar auf den afrikanischen Kontinent. Martin Renteria Hecho, Papier, verleimt, Mexiko. © Privatsammlung, Bern

Hier finden Sie Informationen zur Ausstellung und den Begleitveranstaltungen

 

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