StartseiteMagazinLebensartHerbstgold oder Ärgernis

Herbstgold oder Ärgernis

Für die einen ist es ein willkommenes Rohstoff. um den Garten winterfest zu machen, für die andern eine lästige Verunstaltung von Rasen, Wegen, Plätzen. Für dritte, solche mit mehr als zwei Beinen, ist es aber eine warme Decke, in die man sich ganz tief einkuscheln kann. Herbstlaub hat Freunde und Gegner.

Die meisten einheimischen Laubgehölze – zu den Ausnahmen kommen wir noch – werfen im Herbst ihre Blätter ab. Nicht nur, weil sie im Winter ihren Stoffwechsel zurückfahren und der Schnee sie in belaubten Zustand gefährden würde. Was offensichtlich ist, wenn es sehr früh im Herbst oder sehr spät im Frühling noch schneit und viele Laubbäume unter der weissen Pracht zusammenbrechen.

Sie sind aber auch nicht einfach unordentlich, diese Laubgehölze und werfen ihre Blätter so weg, wie viele Menschen ihre Zigarettenstummel, Getränkedosen oder Papiertaschentücher. Nein, das wäre ein schlechter Vergleich. Das Laub am Boden ist vielmehr Teil des natürlichen Kreislaufs der Natur, zudem Nahrungsquelle für Würmer und anderes Kleingetier – und letztlich für die Humusschicht auf unserem Planeten verantwortlich.

Eine Ressourcenverschwendung

Weshalb dann dieser zum Teil verbissene Kampf gegen jedes Blatt, das zu Boden segelt? Laubbläser, Laubsauger, Laubrechen – es ist ein Overkill im Gange mit zum Teil dramatischen Folgen. Zum einen für die Gartenpflanzen, die in den Winter gehen müssen ohne eine schützende Laubschicht. Zum andern für alle kleinen Gartenbewohner, vom Igel über Käfer bis zu der für uns unsichtbaren Fauna.

Der Igel ist nur einer von vielen Nützlingen, die jetzt eine dicke Laubdecke zu schätzen wissen.

Natürlich müssen Rasenflächen vom Laub befreit werden, weil das optische Grün sonst schimmeln könnte. Aber in den Blumenrabatten, den Gemüsebeeten, unter Sträuchern und Bäumen verhindert eine Laubschicht Schäden durch Bodenfrost und Wassermangel und verhilft dem Boden zu einer natürlichen Düngung. Denn Regenwürmer, Springschwänze und Asseln leben von diesem organischen Material und Bakterien und Pilze sorgen dafür, dass bis zum Frühling neuer, fruchtbarer Boden «heranwächst».

Mit etwas Fingerspitzengefühl

Auf Gehwegen, Strassen und Plätzen hat Laub allerdings nichts zu suchen, wegen der Unfallgefahr und auch im Garten sollte mit Augenmass vorgegangen werden. Heisst: Unter den Sträuchern darf es eine grosszügige Vollpackung sein, im Gartenbeet sollte man immer wieder nur eine dünne Schicht aufbringen. Sonst wird es dort den Schnecken in der Erde zu wohl und sie vermehren sich den ganzen Winter lang. Die dünnen Laubschichten aber werden von Vögeln noch so gerne durchwühlt auf der Suche nach grossen und kleinen Schleimern.

Anderes Thema: Laub ist nicht gleich Laub. Kostbar, weil leicht verrottend, ist das Laub von Apfel- und Birnbäumen, das sich übrigens im Herbst kaum verfärbt und fast grün zu Boden fällt. Das Laub der Linde und die Blätter des Hasels sollte man wie ein kostbarer Schatz im Garten verteilen – das ist eine uralte Weisheit, eine Art überliefertes Gärtnerwissen. Ahornlaub ist ebenfalls fein und zart, nur mogelt der Ahorn seine kleinen Propeller-Samenstände gern unter das Falllaub und sorgt damit für eine nicht überall erwünschte Vermehrung.

Der Ahorn ist ein Schlaumeier. Wer Ahornlaub verteilt, transportiert womöglich auch einige Sämlinge mit. Merkt man erst im nächsten Jahr. (alle Bilder pixabay)

Eiche, Platane und Walnuss liefern sehr zähes Laub, das schlecht verrottet. Ein Kompost nur aus dem Laub dieser Bäume eignet sich aber hervorragend für Moorbeet- Pflanzen. Und auch da ein alter Gärtnerinnentrick: Wer Blumenzwiebeln im Herbst vor dem Stecken in ein oder zwei Walnussblätter einwickelt, schützt sie damit vor Mäusefrass. Denn Walnusslaub riecht, wenigstens für die Nager, nach Fuchs.

Und da wären da noch die Buche und die Wintereiche. Ihr Laub wird zwar im Herbst auch braun, bleibt aber bis in den Frühling hinein weitgehend hängen. Das heisst, dass man, sofern kein Schnee liegt, den ganzen Winter hindurch etwas Laub rechen kann. Viel Vergnügen!

 

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