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Anfälliger für Desinformation und Hassreden

Mehr als neun von zehn Personen nutzten das Internet im Jahr 2023 täglich. Mit der weiten Verbreitung des Internets ist die Bevölkerung vermehrt von problematischen Nutzungen wie Desinformation oder Hassreden betroffen.  Über eine halbe Million Personen geben an, dass ihnen die Kompetenzen fehlen, um falsche oder zweifelhafte Inhalte zu überprüfen. 

Mit der weiten Verbreitung von Smartphones ist das Internet allgemein zugänglich geworden. Im ersten Quartal 2023 gaben 98% der Bevölkerung an, zu Hause über einen Zugang zu verfügen. Es gibt weder regionale noch von der selbst wahrgenommenen finanziellen Situation der Haushalte abhängige Unterschiede.

Laut der jüngsten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zur Internetbenutzung der Beölkerung griffen 97% der 15- bis 88-Jährigen in den letzten drei Monaten vor der Befragung auf das Internet zu: 92% nutzten es täglich oder fast täglich und 78% mehrmals täglich. Das am häufigsten verwendete Gerät war das Smartphone (96%), gefolgt von Laptops (68%), stationären Computern (47%), Tablets (43%) und anderen Geräten (37%). Eine bemerkenswerte Entwicklung seit 2021 ist der Anstieg von 33% auf 37% der Nutzenden «anderer vernetzter Geräte» wie Smart TV, Spielkonsole, E-Reader, Smart Watch usw. Er verdeutlicht die Verbreitung und Diversifizierung der vernetzten Geräte.

Desinformation im Internet nimmt zu

Das Internet spielt eine zentrale Rolle für die Information und Meinungsbildung der Öffentlichkeit. Die Gefahr von Desinformation im Internet nimmt zu. In der Schweiz hat 2023 nahezu die Hälfte der Bevölkerung (51%) nach eigenen Angaben in den letzten drei Monaten vor der Befragung auf Informationsseiten oder auf Social Media falsche oder fragwürdige Inhalte oder Informationen gesehen.

Dieser Anstieg um 6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021 ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Durch die intensivere Internetnutzung sind mehr Menschen häufiger Desinformation ausgesetzt. Zudem ist es wahrscheinlich, dass quantitativ mehr falsche oder fragwürdige Inhalte im Internet veröffentlicht und geteilt werden. Da in den Medien immer wieder auf diese Problematik hingewiesen wird, haben die Interrnetnutzenden auch ein besseres Bewusstsein dafür entwickelt.

Das Verhalten gegenüber Desinformation hat sich seit 2021 nicht verändert. Nur die Hälfte der Internetnutzenden, die solche Inhalte entdeckt haben, geben an, den Wahrheitsgehalt oder die Quellen überprüft zu haben. 41% tun dies nicht, weil sie glauben, bereits zu wissen, dass die Informationen falsch sind, und 17% geben an, es aufgrund mangelnder Kompetenzen oder Kenntnisse nicht getan zu haben. Letzteres betrifft landesweit mehr als 600 000 Personen.

Jugendliche stark mit Hassreden konfrontiert

Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, in den letzten drei Monaten im Internet Botschaften gesehen zu haben, die sie als feindselig oder abwertend gegenüber bestimmten Gruppen oder Personen empfanden, z. B. in Videos, auf Social Media oder auf Informationsseiten. Hinter diesem Anteil verbergen sich grosse Unterschiede je nach Internetnutzung – 47% der Nutzerinnen und Nutzer von Social Media geben an, Hassbotschaften gesehen zu haben – sowie nach Alter: Bei den 15- bis -29-Jährigen waren es 60%, bei den über 50-Jährigen lediglich 30%.

Merkmale der betroffenen Gruppen und Personen sind in erster Linie deren politische oder gesellschaftliche Meinungen, gefolgt von ihrer Herkunft nach «Rasse» oder Ethnie sowie Themen im Zusammenhang mit Religion. Darauf folgen sexuelle Orientierung, Geschlecht und Behinderung.

Digitaler Graben besteht weiterhin

Die Internetnutzung ist in der Bevölkerung sehr unterschiedlich. Zwar nutzen insgesamt 97% das Internet, doch nur knapp die Hälfte schätzt ihre Nutzung als intensiv ein, d. h. täglich und während mehr als 10 Stunden wöchentlich. Der Anteil der intensiven Internetnutzerinnen und -nutzer variiert sehr stark nach Alter, Bildungsniveau, selbstwahrgenommener finanzieller Situation des Haushalts und auch nach dem Urbanisierungsgrad ihrer Gemeinde. Im Vergleich zu den 48% intensiven Internetnutzerinnen und -nutzern in der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil bei den 15- bis 29-Jährigen bei 70% und bei Personen mit Tertiärausbildung bei 59%.

Online-Aktivitäten: Uneinheitliche Entwicklung nach der Pandemie

Die starken Nutzungsschwankungen im Zusammenhang mit Covid-19 kehren sich mit der Rückkehr zur Normalität um oder stabilisieren sich. Die Bevölkerung bucht wieder verstärkt Reisen und Unterkünfte im Internet, während diejenigen Online-Aktivitäten, die von 2019 bis 2021 einen sehr starken Anstieg verzeichneten (Gesundheit, Bildung usw.), wieder abflachen; ein Rückgang ist allerdings nicht festzustellen. Der Schock der Pandemie hat somit die Internetnutzung geprägt. Sie hält sich gegenüber 2019 auf einem höheren Niveau. Einige für die stark zunehmende digitale Transformation typische Aktivitäten (Nutzung von Online-Speicherplatz und -Software, vernetzten Haushaltsgeräten und E-Banking) verbreiten sich hingegen unabhängig von der Pandemie weiter.

Bei weit verbreiteten oder seit langem etablierten Aktivitäten wie der Informationssuche oder dem Lesen von Online-Nachrichten ist eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang zu beobachten.

Auch der Online-Handel hat sich stabilisiert: Während 67% der Bevölkerung Online-Käufe tätigten, kauften 26% im Jahr 2023 wie bereits 2021 lieber in Geschäften ein, und 20% gaben an, dass sie kein Bedürfnis haben, online einzukaufen.

 

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