StartseiteMagazinLebensartWinterzauber mit Winterblühern

Winterzauber mit Winterblühern

Es gibt wenige Winterblüher, die diesen Namen wirklich verdienen. Die dann blühen, wenn es kalt und unfreundlich ist. Desto mehr werden so Unverwüstliche wie Christrosen, Winterjasmin, Schneeball, Hamamelis oder Winterkirsche geschätzt. Drei davon werden hier vorgestellt:

Wer Winterblüher hört, denkt zuerst vielleicht an die jetzt allgegenwärtigen Weihnachtsterne, an die Amaryllis, vielleicht noch an die vorgetriebenen Winternarzissen. Nur, mit Winter haben diese Treibhauspflanzen nichts zu tun. Das sind, gäbe es denn diesen Begriff, «Winter- Stubenhocker». Richtige Winterblüher sind die Pflanzen, die Kälte und tiefen Temperaturen trotzen und fröhlich im Freien blühen. Nicht unter einem halben Meter Schnee natürlich, aber Christrose, Winterjasmin und die eher seltene Winterkirsche verblüffen zusammen mit der Zaubernuss (Hamamelis) und dem Schneeball doch jedes Jahr, wenn sie aller Kälte zum Trotz eine Blüte nach der anderen hervorbringen.

Ob die Winterkirsche auch Früchte trägt? Wohl kaum. Aber ihre Blüten im Winter sind ein einziges Wunder.

Die Winterkirsche, eine Zierkirsche, ist ein richtiges Wunder. Ein blühender Kirschbaum mitten in Eis und Schnee! Es sind japanische Züchtungen, sie werden gut drei Meter hoch und brauchen mit ihrem filigranen Geäst viel Platz. Und sie sind auch bei uns ziemlich winterhart. Die ersten locker gefüllten Blüten erscheinen oft bereits im November, kaum dass das letzte Laubblatt abgestossen worden ist. Und dann hört sie nicht mehr auf zu blühen. Starke Fröste setzen dem Flor zwar manchmal zu, dann wartet sie geduldig auf etwas wärmere Temperaturen und blüht unbeirrt weiter.

Kaffee macht Schnecken munter

Zur Weihnachtszeit hat natürlich die Christrose, Helleborus niger, ihren grossen Auftritt. Die vorgezogenen Pflanzen in Töpfen, die nicht nur in Fachgeschäften, sondern auch bei jedem Grossverteiler angeboten werden, die blühen sicher auf, wenn sie immer leicht feucht und nicht zu warm gehalten werden. Viel schöner aber ist es, in einer geschützten Ecke im Garten sein eigenes kleines Weihnachtswunder zu erleben.

Sie sind die Winterblüher schlechthin, die Christrosen. (b.r.)

Christrosen sind recht anspruchslos, nur Staunässe lieben sie nicht. Im Frühling werden die Laubblätter grosszügig abgeschnitten und die Pflanze an einem halbschattigen Platz im Garten «zwischengelagert». Wer sich beklagt, dass seine Christrose im Garten keine Blüten treibt, sollte vielleicht im Herbst einmal genauer hinsehen. Die Schnecken, besonders die winzigen Nacktschnecken, lieben nämlich die saftigen Knospen, die sich langsam aus der Erde schieben. Ich kippe deshalb im Spätherbst immer die Holzasche vom ersten Cheminéefeuer über und um die dunkelgrünen, ledrigen Blätter. Das hält die gierigen Schleimer ab. Auch Kaffeesatz soll ein zuverlässiger Schutz sein. Vielleicht werden die Schnecken davon so nervös, dass sie im Galopp das Weite suchen.

Hexenkraut oder Orakel?

Christrosen haben eine lange Tradition, nicht nur als Weihnachtsblüte in unschuldigem Weiss. Hexenkraut hiess die Pflanze im Mittelalter, weil Hexen aus den giftigen schwarzen Wurzeln allerlei Tränke zusammenbrauten. Hexensalbe aus Helleboruswurzeln soll unsichtbar machen oder zu ewiger Jugend und Schönheit verhelfen. Wahrscheinlich braucht es dafür noch einige Ingredienzien mehr,  Schlangenschleim oder Mäusespucke oder mit Mondschein behandelte magische Kräuter vielleicht. Sonst wäre eine solche Wundercrème sicher schon längst im Handel.

In der Antike verwendete der griechische Arzt Melampos die Helleboruswurzeln als Mittel gegen Geisteskrankheiten und 600 v.Chr. wurde dank den Wurzeln die türkische Stadt Kirha eingenommen: Die Belagerer warfen Helleborus in den Fluss, der die Stadt mit Trinkwasser versorgte. Prompt erkrankten alle Stadtbewohner so sehr an Durchfall, dass die Eroberung ein Leichtes war.

Schnell noch ein Orakel für 2024

Einst galten Christrosen auch als Orakelblumen: In der Weihnachtsnacht – etwas Verspätung macht diesem Zauber sicher nichts aus – werden zwölf Blütenknospen ins Wasser gestellt. Jede Blüte steht für einen Monat. Öffneten sich die Blüten schnell, verhiess das für den entsprechenden Monat Glück, welkte eine Knospe, musste man zumindest mit schlechtem Wetter rechnen. Bettet man indes einige der Blüten auf ein grünes Moosbett, so hat man, und das ist mein Orakel, eine winterliche Tischdekoration, die von allen Gästen bewundert wird.

So eine Wand voller Sterne im tiefsten Winter ist ein richtiger Blickfang. Im Sommer wirkt der Winterjasmin dagegen eher sperrig. (Bilder pixabay)

Ein zauberhafter Blüher in der dunklen Zeit ist der Winterjasmin (Jasminum Nudiflorum), eigentlich ein Kletterstrauch, der aber, von einer Mauer herabhängend, fast noch schöner ist. Der zur Familie der Ölbaumgewächse gehörend Strauch bringt zuverlässig von Dezember bis in den Frühling hinein eine Fülle leuchtend gelber Blüten hervor, Sie duften zwar nicht, wie andere Mitglieder der Jasminfamilie, aber allein der Anblick dieser goldenen Sterne, denen auch Schnee und Eis nichts anhaben können, ist einfach umwerfend.

Vollkommen ist aber auch der Winterjasmin nicht. Seine recht lang werdenden Triebe bilden nach dem Verblühen ein doch ziemlich sperriges, immerhin aber schön dunkelgrünes Geflecht. Er wächst zwar sehr langsam und kann gut geschnitten werden, aber im Sommer und Herbst ist er wirklich keine Gartenschönheit. Kaschiert mit davor gepflanzten Sommerblumen, kann er sich aber als grüne Kulisse darauf vorbereiten, im Winter wieder zum strahlenden Blickfang zu werden.

 

 

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