StartseiteMagazinLebensartPfingströsli (II). Sternschnuppen sammeln

Pfingströsli (II). Sternschnuppen sammeln

Weil in der Stadt kürzlich ein internationaler Glückskongress stattgefunden hat, haben sich auf Anregung der Heimleitung einige der Tagungsteilnehmenden zum Kaminfeuergespräch eingefunden. – Eine willkommene Abwechslung für die «Pfingströsli»-Gemeinde.

Treibende Kraft der Kaminfeuer-Gespräche im stilvollen Kaminzimmer war Marc- Andrin Müller Glückshausen (45). Er, dessen betagte Mutter Waltraut Müller hier im «Pfingströsli» ihre letzten Jahre verbringt, betreibt von Zürich Altstetten aus einen Online-Grosshandel mit Glückssymbolen und Glücksfiguren aller Art (Glücksbedarfs GmbH). Nebst dem Vertrieb von Hufeisen, Glückssäuli, Talisman, Hasenpfoten, Glücksklee-Samen und dergleichen mehr betreibt Müller Glückshausen zudem noch kommerziell sehr erfolgreich die europaweit erste Agentur für Verleih-Glückskaminfeger.

Folgende Gäste haben der Einladung heute Folge geleistet und sind nun bei Glückshäppchen und Getränken ins fachliche Gespräch vertieft: Karin K. Kahlbach (61) aus Leukerbad hat sich vor gut 12 Jahren auf das Sammeln und Kartographieren von Sternschnuppen spezialisiert.

Sie bietet Interessierten und Neugierigen «Happyness»-Rundum- Wochenend-Pakete an, die folgende Leistungen beinhalten: Übernachtung im Viersterne-Bauernhof mit Schlafen im Stroh, Bio-Zmorge und VIP-Eintritt in die Leukerbad-Thermenlandschaft; Theorie und Training des Schnuppensammelns; gemeinsames nächtliches Sternschnuppen-Beobachten auf einer Anhöhe (2180 m ü.M.) direkt unter dem Daubenhorn.

Besonderen Wert legt Kahlbach, die sich zwischenzeitlich auch schon als Kartenlegerin und Beraterin für Esoterikprodukte verdingt hat, auf das Training der Kursteilnehmenden: «Wir wollen die Sternschnuppen ja nicht nur sehen, sondern auch Wünsche formulieren. Diese Wünsche jedoch müssen vor dem Verglühen zu Ende gedacht sein, ansonsten sie nicht in Erfüllung gehen. Das will geübt sein.»

Wiebke van Wespendrekk (47), ursprünglich aus den Niederlanden, hat nach einem ausgiebigen Selbstfindungsprozess und dem Studium der «Zeitlosen Weisheitslehren» irgendwo in Asien den Weg als Astrologin eingeschlagen. Ihren Lebensunterhalt verdient sie aber eher mit Glücks-Coaching und Kursen in Halbmond-Meditation. Ihr Credo bei all ihrem Tun: «Folge nur deinem Stern!»

Neben ihr hat es sich Prof. Dr. Dr. h. c. Dietmar Däumling (54) aus Wuppertal bequem gemacht. Als Glücksforscher verfolgt er einen komplett anderen Ansatz als die meisten seiner Berufskollegen. Gerade hebt er an zu einem kleinen Exkurs: «Vollkommenes Glück erreichen wir dann, wenn wir alle Faktoren, die das Glück und das Gefühl von Zufriedenheit stören, konsequent eliminieren. Oder anders: Je mehr Zwänge eingeschränkt werden, die unglücklich machen, desto mehr vergrössert sich der Spielraum, um das Leben freier und erfüllender zu gestalten.» Und dies, so Däumling, sei gleichbedeutend mit Glück und Glücklichsein.

Däumlings Thesen provozieren umgehend Otto Wiking Ohnesorg (74), der ihm schräg gegenüber sitzt. Der gebürtige Däne und Ehrenprofessor der Universidade Lusófona in Guinea-Bissau hat es seinerzeit als Erfinder des «Nordpol-Happyness-Index» zu einiger Bekanntheit gebracht. Er gehört weltweit zu den wichtigsten Vertretern des gemessenen Glücks. Als wesentliche Glücksindizes nennt er unter anderem das Fischen bei Vollmond, die Anzahl Partnerschaften im Leben sowie die Laufmeter an Literatur in der heimischen Stube.

Die geschätzten zwei Dutzend «Pfingströsli»-Bewohnerinnen und Bewohner, die es sich in gebührendem Abstand in den bequemen Sesseln des Kaminzimmers bequem gemacht haben, lassen sich von der Debatte über das Glück und das Glücklichsein berieseln. Einige (darunter auch Waltraud Müller) nicken, hinfortgetragen von Gedanken an glückliche Momente, wohlig ein. Die anderen versuchen standhaft, den Fachgesprächen zu folgen, schrauben an ihrem Hörgerät herum oder blicken ins Handy.

Cartoon: Ernst «Efeu» Feurer

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