Am vergangenen Wochenende stand Zürich im Bann von Trachten, Tanz und Musik. Zum dritten Mal hat das rund hundertjährige Eidgenössische Trachtenfest in der Wirtschafts- und Bankenmetropole der Schweiz stattgefunden.
Das Wetter ist insgesamt besser als befürchtet, alledings recht heiß für die schönen Trachtenfrauen mit den Röcken aus handgewebtem Wollstoff, den enggeschnürten Miedern und den ausladenden Hauben. Wer sich in die Innenstadt begibt, erfährt vor allem eins: Das Trachtenvolk ist weder hinterwäldlerisch, noch sind die Bräuche verstaubt und in Regeln erstarrt.
Im Gegenteil, hier wurde auf dem Bürkliplatz oder dem Lindenhof und in der Bahnhofhalle gefeiert und wild getanzt, im St. Peter präsentierten sich Chöre, im Kongresshaus war grosse Gala mit Ball und sonntags folgte der spektakuläre Umzug, der jedes Sechseläuten in den Schatten stellen kann.
Die Lust, in der Tracht durchs urbane Zürich zu flanieren, ist unübersehbar: Stolze Seniorinnen präsentieren sich wunderbar in ihren Trachten, schöne junge Frauen und Männer posieren gern für alle, die das Handy oder die Kamera zücken. Und irgendwann wird klar: Das Trachtenvolk, bereichert durch Gruppen der Immigranten, ist so divers wie die Gesamtbevölkerung im Land.
Nicht einmal die Musik ist traditionell, da singt eine Appenzeller Männergruppe zur Melodie von Blue Bajou übers Nacktwandern am Seealpsee, oder ein über hundertköpfiger Trachtenchor beschliesst sein Potpourri mit dem Song Amazing Grace – natürlich mit Mundarttext. Auf den freien Bühnen gibt es Spontankonzerte – tanzen erwünscht.
Die Impressionen vom Trachtenfest haben René und Elisabeth Bühler mit ihrer Kamera bei jedem Wetter gesammelt und für diese Galerie ausgewählt. Einige Fotos hat die Autorin beigesteuert. Das Ganze ist ein buntes Dessert nach einem farbenfrohen, rundum fröhlichen Kulturanlass in Zürich.
Klicken Sie auf das Foto unten, dann öffnet sich das Galerie-Modul. Mit den Pfeilen rechts oder links können Sie die Fotos vorwärts oder rückwärts bewegen.
Zum Schluss ein Video von den Appenzellern in Zürich, nachdem der Zürcher Sechseläuten-Böögg seine erste und letzte Reise ins Appenzellische gemacht hat.