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Grosseltern verbinden Generationen

Seit zehn Jahren erscheint in der Deutschschweiz das Magazin «Grosseltern» – ein Novum im Bereich der Printmedien. Was erstaunt: Denn Grosseltern spielen in der Gesellschaft eine wichtige Rolle, übernehmen Aufgaben, springen ein bei Notfällen, vermitteln Wissen, Anregungen und bringen in den meisten Fällen ganz viel Liebe ein in die Familien. «Grosseltern» will die Rolle der älteren Generation stärken und scheut sich nicht, auch heikle Themen aufzunehmen, Konflikte anzusprechen.

Entstanden ist das Magazin als Projekt des heutigen Herausgebers Dominik Achermann im Rahmen einer Weiterbildung im Verlagswesen. Als junger Vater befasste er sich stark mit seiner neuen Familienkonstellation und erkannte, dass Grosseltern das Potenzial zu einer neuen Zielgruppe für ein Printmedium haben. Er gab seinen damaligen Job auf und gründete den Verlag 3G Media. 3G steht für drei Generationen und bildet seit zehn Jahren das Fundament der Publikation.

Mit Achermann als Verleger, Geraldine Capaul als Chefredaktorin, Anna Six als ihre Stellvertreterin und Irene Meier als Grafikerin ist das «Grosseltern»-Team überschaubar. Unter den rund 300 freien Mitarbeitenden finden sich aber etliche klangvolle Namen aus den Bereichen Erziehungswissenschaft, Biologie, Psychologie, Gerontologie, Medizin und Journalismus.

Das «Grosseltern»- Team mit Dominik Achermann, Verleger, Irene Meier, Grafikerin, Anna Six, Redaktorin und Geraldine Capaul, Chefredaktorin beim Planen einer «Grosseltern»- Wanderung.

Anna Six, einstige Redaktorin im Tagesjournalismus, inzwischen Mutter von zwei Kindern und dazu noch Buchautorin, gehört seit zwei Jahren zum Redaktionsteam und gab Seniorweb Einblick in die Arbeit des sechsmal jährlich in einer Auflage vom 12000 Exemplaren erscheinenden Magazins

Seniorweb: Anna Six, wo liegt der Fokus eures Magazins? Überspitzt gefragt: Wollt Ihr vor allem kompetente Grosseltern «ausbilden» oder versteht ihr euch mehr als ein Ideenkatalog, um Grosskinder möglichst bewusst durch die verschiedenen Phasen der Kindheit zu begleiten und ihnen Anregung und Unterhaltung zu bieten?

Anna Six: Wir wollen Grosseltern eine Stimme geben, ihre Lebenserfahrung würdigen, ihre Rolle in der Familie. Wir wollen Verständnis zwischen den Generationen schaffen. Dabei scheuen wir uns nicht, auch schwierige Themen wie belastete Familienverhältnisse, Behinderungen, Krankheit und Tod anzusprechen. Auch das Problem, dass die mittlere Generation den Kontakt zu ihren Eltern abbricht und so auch eine Beziehung zu deren Enkeln unmöglich macht, ist ein Thema. Eines, das übrigens schon für viel Resonanz sorgte.

Auch kritische Beiträge finden sich im Magazin. Beispiel: Weshalb stehen Ältere oft nicht zu ihrem Alter, wollen unbedingt mit Jüngeren mithalten? Haltet ihr uns Senioren und Seniorinnen auch ab und zu einen Spiegel vor?

Ja, natürlich. Unsere Themen umfassen den ganzen Lebenskreis unserer Lesenden. Wir wollen auch Inputs geben, heikle Fragen aufnehmen. Was wir nicht wollen, ist belehrend sein, mit erhobenem Zeigefinger moralisieren. Dazu braucht es uns nicht. Unsere Leserschaft bringt selbst genügend Lebenserfahrung mit.

Zehn Jahre ist doch schon ein stolzes Alter für ein, sagen wir mal «Nischenprodukt». Die Grosselternzeit hat ja so etwas wie ein Verfalldatum: Die Enkel werden grösser und interessieren sich dann nicht mehr für Bastelarbeiten, Ausflüge oder sonstige «Grosselternaktivitäten». Wie gewinnt ihr neue Abonnenten?

Daran arbeiten wir ständig. Unser Konzept richtet sich allerdings nicht nur an Grosseltern mit Kleinkindern, wir ziehen den Kreis viel weiter, thematisieren auch den Umgang mit Social Media, die digitalen Verlockungen der Jugendlichen – Stichwort Gamen. Dazu kommen Reportagen, Interviews und Dossiers, die auch die Elterngeneration interessieren. Wir wollen das Magazin sein, das Generationen verbindet.

Ist der Versuch, Grosseltern untereinander oder mit der Redaktion zu vernetzen, erfolgreich?

Ja, im Grossen und Ganzen schon. Wir haben bereits Führungen, zum Beispiel im Landesmuseum, im Opernhaus Zürich, zur Rega oder in die Studios vom Fernsehen SRF angeboten. Dazu kommt nächstes Jahr ein Generationen-Wandertag. 2016 haben wir den Grosseltern-Tag der Schweiz lanciert. Immer am 2. Sonntag im März offerieren etliche Museen, Theater, Zoos und Freizeitparks spezielle Anlässe für Grosseltern mit ihren Enkeln. Ein eigenes Produkt ist unsere Bastelbox mit 40 kreativen Ideen. Und zum Zehn-Jahres-Jubiläum hat der Schweizer Musiker und Komponist Andrew Bond für uns einen Grosseltern-Song geschrieben. (https://andrewbond.ch/portfolio/auftragswerke/view/eine-hymne-an-alle-grosseltern/ Für die nächste Zeit ist auch ein Podcast angedacht. Wir sind überzeugt, dass das Verhältnis Grosseltern – Enkelinnen und Enkel uns noch lange beschäftigen wird.

Nähere Angaben sind unter grosseltern-magazin.ch zu finden.

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2 Kommentare

  1. guten tag

    ich freue mich sehr, dass sie das grosseltern magazin vorstellen. ich bin zwar verwandtschaftlich liiert mit dem redaktionsteam (mutter von anna six), aber auch unabhängig davon kann ich sagen, dass das grosseltern magazin eine abwechslungsreiche, inspirierende, bereichernde, berührende sache ist, gestaltet mit herzblut und hingabe von einem sehr sympathischen team. ich bin fan.
    höchst empfehlenswert! auch als weihnachtsgeschenk.

    herzlich, brigitte moser

  2. Das Magazin kannte ich nicht aber finde ich toll. Die Zeiten haben sich stark geändert; heute sind jüngere Grossmütter vielfach noch beruflich oder mit sonstigem Engagement unterwegs und stehen nicht selbstverständlich für den Hütedienst der Enkel:innen zur Verfügung. Umso wichtiger finde ich, dass der Austausch der Generationen nicht abbricht und die jüngste Generation noch etwas von früher mitbekommt.

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