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Vier Autobiographien ausgezeichnet

Am Montag vergab meet my life in Zürich zum 7. Mal die vier Awards für Autobiographien. Die mit  2000 Franken dotierte Hauptauszeichnung ging nach Gersau an Ralph Schmid für seinen wilden Ritt durch sein bisheriges Leben unter dem Titel «Narzismo! Mein Leben als Narzisst».

Die (nichtkommerzielle) Autobiographie-Internetplattform meet-my-life.net und das Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) der Universität Zürich haben die Auszeichnungen der 7. Schweizer Autobiographie-Awards und wie letztes Jahr neben dem mit 2000 Franken dotierten Hauptpreis drei zweite Plätze ex aequo vergeben. Im dazu passenden Rahmenprogramm erzählten Prof. Thomas Strässle als Präsident der Max-Frisch-Stiftung sowie der Dürrenmatt-Biograph Dr. Ulrich Weber über das Autobiographische in den Werken von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt.

Die vier Preisträger (v.l.): Ralph Schmid, Annemarie Isemann, Beatrice Thal-Engel, René Krebs. Foto: meet my life

Die Wahl der Jury für den 1. Platz fiel auf den in Gersau (SZ) lebenden Schwyzer Ralph Schmid (1963) für seine eigenwillige und packende Schilderung seines wilden Lebens unter dem Titel «Narzismo! Mein Leben als Narzisst». Professor Alfred Messerli, der Vorsitzende der Jury, kommentierte dazu in seiner Laudatio:

«Intuitiv gekonnt, ja geradezu raffiniert, versetzt Ralph Schmid die Lesenden immer wieder in eine voyeuristische Situation und gewährt ihnen Einblicke in eine den meisten fremde Welt, um die man sonst einen grossen Bogen macht: seine Abstürze infolge von Drogen- und Alkoholkonsum und sein rebellisches Leben in den 1970er Jahren. Auf diesem rasenden Flug folgt plötzlich ein Tempowechsel, indem die Szenen durch tiefsinnige Gedanken die Welt und das soziale Zusammenleben betreffend abgelöst werden und uns stolpern lassen. Als ob man es mit zwei verschiedenen Autoren zu tun hätte. Im richtigen Moment ist der Text dann wieder selbstironisch und humorvoll, auch wenn einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt.»

Ralph Schmid lebte sein Leben vorwiegend in Gersau (SZ) und Morschach (SZ), wenn er nicht gerade durch die Welt bummelte und sich so den verrückten Stoff, aus dem sein Leben bestand, selbst erschuf. Er beschäftigt sich heute u.a. mit der Produktion von Video-Filmen für seinen Youtube-Kanal und komponiert auch die Musik dazu.

Informationen zu den drei zweiten Plätzen:

Die drei zweiten Preise der 7. Autobiographie-Awards erzählen je über einen Lebenskampf vorwiegend in der Ostschweiz, über das Leben und Sterben in Zürichs Niederdorf und ein Berufsleben vorwiegend in der Luft an Bord von Swissair-Maschinen.

Es handelt sich um die Biographien von Annemarie Isemann (1947), geboren in Nidau bei Biel mit späterem Leben in Rombach (AG), im Toggenburg und in Rüthi (SG). Die Mutter von drei Kindern schildert in ihren Erinnerungen «Auf der Suche nach Liebe» ihre prekäre Jugend im Aargau und den daraus resultierenden unbändigen Willen, sich zusammen mit ihrem Mann im Toggenburg und im St. Galler Rheintal eine Existenz aufzubauen.

René Krebs (1941) geboren und aufgewachsen im Herzen von Zürich zwischen Rindermarkt und Schipfe, wenn er nicht gerade in Heimen war. Seine Erinnerungen mit dem Titel «Ein Sterben in Zürich» kreisen poetisch gekonnt um den Verfall seiner Mutter bis zu ihrem Tod und seinem Umgang damit. Den Tod seiner Mutter und sein Leben verwebt er in einen bewegenden, oft auf erschütternde Details fokussierten, autobiografischen Rückblick. Darüber hinaus suchen seine Schilderungen der eigenen Jugend sowie seine Beschreibungen der damaligen Zustände im Niederdorf ihresgleichen. Man fühlt sich in das New York der frühen 1900er Jahre zurückversetzt; Bilder von Sergio Leones «Once Upon a Time in America» werden wachgerufen und Robert de Niro biegt eben um die Ecke.

Beatrice Thal-Engel (1945) lebte in Bülach und Rüdlingen (ZH), wenn sie nicht gerade an Bord einer Swissair-Maschine unterwegs war. In Ihren Erinnerungen «Wolkenbruch» erhalten die Lesenden einen selten detaillierten Einblick in den Beruf des fliegenden Personals der damaligen Swissair, an die sich die Autorin wehmütig erinnert. Dies nicht nur aus ihrer Sicht als Flug-Hostess, sondern auch unter Einbezug ihres Ehemannes, eines Berufspiloten. Die literarisch hochstehende Erzählung ist nicht zuletzt eine nostalgische Liebeserklärung an die damalige Swissair und ihren Beruf. 


Alles ist gratis on-line zu lesen auf meet-my-life.net

Alle 28 bisher prämierten Lebensgeschichten, sowie über 250 weitere können im öffentlichen Lesebereich von www.meet-my-life.net on-line gelesen und auch on-line kommentiert werden. Dort kann auch jedermann für einen sehr kleinen einmaligen Kostenbeitrag von nur Fr. 39.50 seine eigene Lebensgeschichte aufschreiben und auf Wunsch gleichzeitig publizieren. Der erste Monat ist gratis und unverbindlich zur Probe inkl. gratis e-mail-Support. Jährlich wird der mit 2000 Franken dotierte Schweizer Autobiographie-Award für eine der publizierten Lebensgeschichten vergeben. Unabhängig von Wohnort, Nationalität und Sprache.


 

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