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Die Frank Sinatra-Show

Zürich Judith Stamm im Café City für das Wocheninterview . 10.05.2010 Bild : Peter Würmli

Auf sympathische Weise feierte das Theater Rigiblick in Zürich am 12.12.15 den 100. Geburtstag von Frank Sinatra (1915 – 1998).

Seit 1980 wird das Theater Rigiblick durch die Initiative des „Vereins Theater Rigiblick“ mit eigenen Produktionen und Gastspielen bespielt. Es befindet sich in einem 1900 erbauten, 2004 erneuerten Gebäude, das im Inventar der Zürcher Denkmalpflege eingetragen ist.

Der Theatersaal bietet 200 Besuchern Platz. Stolz nennt sich das Theater auch „Zürichs einziges Theater mit Seilbahnanschluss“. Mit der Seilbahn wurden wir auch ab Tramstation „Seilbahn Rigiblick“ der Nummern 9 und 10 innert weniger Minuten an den Ort des Geschehens befördert. Nur halb verifizieren konnten wir den anderen Titel: „Theater mit der spektakulärsten Aussicht“. Unser Blick fiel auf die leuchtende Stadt Zürich. Der Blick auf das Bergpanorama bleibt den Tagesbesuchern vorbehalten!

Das „Zürich Jazz Orchestra“ unter der Leitung von Daniel Schenker gab sein Bestes und begleitete die Sänger gleichsam mit diskreter Wucht, so dass sie nie untergingen! Sandra Studer interpretierte die Songs so eindrücklich und individuell wie die männlichen Sänger Pino Gasparini, Raphael Jost, Levin Deger. Pino Gasparini hatte Frank Sinatra sogar einmal während einer Tournée persönlich getroffen.

Den roten Faden durch den Abend bildete das fortlaufende Gespräch zwischen dem Showmaster (Max Merker) und dem Chauffeur und Butler von „Mister S., George (Nino Sandow). Dieser verstand es, den komplexen Charakter des Stars und seinen facettenreichen Lebenslauf durch Aneinanderreihung von Anekdoten, Situationsbeschreibungen, Personencharakterisierungen farbig vor den Augen der Zuhörenden auferstehen zu lassen. Alles wurde angetippt, angetönt, ausgeführt: Aufstieg und Fall und wieder Aufstieg, das Liebesleben, die offenbar immer zu erwähnenden. aber nie bewiesenen Beziehungen zur Mafia. Frank Sinatra engagierte sich in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zugunsten der Schwarzen, wohl in Erinnerung daran, dass er als Sohn italienischer Einwanderer auch zu einer diskriminierten Minderheit gehörte, gehört hatte.

Und natürlich ertönten, verbunden mit den Schilderungen seines Lebens, viele seiner Songs. Aber auch jene, denen er durch seine Stimme, durch seine Interpretation „Ewigkeitscharakter“ geschenkt hat: „Strangers in the Night“, „NEW YORK, NEW YORK“, „My Way“.

Das Gütezeichen dieser Hommage an Frank Sinatra war für mich ihre Bescheidenheit. Keine unnötigen Effekte, kein billiger oder auch teurer Glamour, lautere Freude am Musizieren, an der Wiedergabe der unverkennbaren Songs. Zweihundert begeisterte Fans dankten es mit einer Standing Ovation, erklatschten sich Zugaben und gingen anschliessend zufrieden und heiter in die Bar oder nach Hause!

Weitere Vorstellungen: 9.1.16/10.1.16/16.1.16/5 .2.16/12. 2.16/9. 3. 16/19.3.16/ und weitere gemäss Spielplan.

www.theater-rigiblick.ch

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