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Einen Funken Hoffnung schaffen

Seit 20 Jahren backen Cinzia und Jürg Nicora Guetzli und verkaufen sie auf dem Weihnachtsmarkt. Den Erlös bringen sie der Organisation „Menschen für Menschen“ in Zürich.

Man kann doch nichts dagegen tun, wehren wir ab, wenn wir täglich von Krieg und Massakern hören, von der Zerstörung von Städten, von der Armut der Menschen und von den Millionen von Flüchtlingen, die zu uns nach Europa kommen wollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diese Gefühle der Ohnmacht setzen Cinzia und Jürg Nicora einen Funken Hoffnung. Jedes Jahr backen sie Guetzli, Cakes und Linzertorten und verkaufen sie auf dem Weihnachtsmarkt. Den Erlös schenken sie der Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ und bringen das Geld persönlich nach Zürich. Und das seit 20 Jahren.

Ein angestammter Kundenkreis hat sich bereits morgens um 8 Uhr vor dem Marktstand der Nicoras am Wädenswiler Weihnachtsmarkt eingefunden. Besser früh einkaufen als dass dann die besten Guetzli ausverkauft sind, begründet eine Kundin ihr frühes Erscheinen. Noch ist es neblig und kalt. Cinzia wacht über ihre Schätze, die sie hinter der Theke offen nach Gewicht verkauft. Eine Kundin verlangt nach Orangensablées. Die sind noch nicht ausgepackt, stellt Jürg fest, und verschwindet hinter Kartonschachteln. Ob sie die Schoggiguetzli versuchen wolle?, empfiehlt Cinzia und offeriert Versucherli.

Vorne an der Theke liegen die Backwaren abgepackt und in Geschenkfolie gehüllt. Zu den Weihnachtsguetzli gibt es Linzertorten, Cakes, Rouladen und Zöpfe. Die Backwaren der Nicoras sind bekannt und beliebt.

17 kg Guetzli hat Cinzia gebacken, aus 20 kg Mehl, 15 kg Zucker und 200 Eiern. Insgesamt 16 Sorten. Alle Guetzli werden einzeln von Hand gemacht, in der Küche ihrer privaten Wohnung. Drei Wochen Arbeit hat Cinzia dafür aufgewendet, und dazu eine Woche Ferien bezogen. Jürg hilft mit, seit er pensioniert ist.

Cinzia arbeitet in der Küche eines Altersheims. Die Arbeit für den Markt und den Verkauf am Stand schätzt sie als willkommene Abwechslung zu ihrem beruflichen Alltag. Neben dem Backen lieben Cinzia und Jürg den Kontakt mit der Bevölkerung. Jürg ist in Wädenswil aufgewachsen. Cinzia ist zugezogen. Viele Kundinnen und Kunden kommen auf einen Schwatz vorbei und kaufen gerne bei Nicoras.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Backwaren der Nicoras sind in den 20 Jahren zur Legende geworden. Zweimal im Jahr arbeiten Cinzia und Jürg für den Verkauf an einem Tag, am Weihnachtsmarkt und am Frühlingsmarkt in Wädenswil. Auf weitere Standorte erweitern wollen sie ihr Angebot nicht. Der Aufwand für zwei Personen für einen Verkaufstag ist gross. Immer wieder erfahren Nicoras Unterstützung durch Freunde. Ein Transporter wird zur Verfügung gestellt, sie bekommen Verpackungsmaterial geschenkt, im Wissen darum, dass der Erlös einer wohltätigen Organisation zugute kommt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was hat Jürg und Cintia bewogen, sich für die Organisation „Menschen für Menschen“ einzusetzen? Den Funken entfacht hat bei den Nicoras eine Fernsehsendung „Wetten, dass …“, in welcher Karl-Heinz Böhm, der Gründer von „Menschen für Menschen“ persönlich aufgetreten ist. Cinzia und Jürg hatten eben ein peruanisches Patenkind in die Erwachsenenwelt entlassen und wollten sich für ein neues Ziel einsetzen. Am „Wädi-Fäscht“ 1998 verkauften sie zum ersten Mal Guetzli, Bastel- und Heusachen  für „Menschen für Menschen“. Daraufhin haben sie Karl-Heinz Böhm persönlich kennengelernt. Inzwischen ist er verstorben. Cinzia und Jürg wissen, dass die Hilfsorganisation in der Zwischenzeit in den Medien auch einmal kritisch beurteilt worden ist. Das kann aber nicht darüber wegtäuschen, dass „Menschen für Menschen“ in Äthiopien eine sehr wichtige Arbeit leistet und sich für die Bedürfnisse von Menschen in einem der ärmsten Länder einsetzt.

Menschen für Menschen

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