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Karneval der Tiere

2018 verwandelt sich das Kunstmuseum Luzern in eine Menagerie in Form von Gemälden und Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen von Pferden, Kühen, Ziegen und  anderen  Tieren.

Das Kunstmuseum Luzern besitzt zahlreiche Werke mit Darstellungen unserer tierischen Verwandten. So widmet sich die Sammlungspräsentation 2018 dem oftmals innigen, aber nicht immer einfachen Verhältnis von Mensch und Tier.

Josephine Troller, Garten Eden, 1963-64, Öl auf Leinwand. 80×130 cm

Wie werden Tiere in der Kunst dargestellt und was sagt das über unser Verständnis von ihnen? Welche Rolle spielen sie in unserer technisierten und digitalisierten Gesellschaft? Ist unser Umgang mit ihnen als verzärtelte Schosstiere oder blosse Nahrungsmittel artgerecht? Was sind Alternativen für ein zukünftig womöglich anderes Verhältnis zwischen den Lebewesen?


Rudolf Koller, Frühlingslandschaft mit Reiterin auf Schimmel, um 1885

Diesen und anderen Fragen widmet sich neben der Sammlungspräsentation auch die Publikation und ein reichhaltiges Begleitprogramm von Lesungen, Podiumsdiskussionen und Werkgesprächen.

Frank Buchser, Ritt nach Sevilla, 1861
Im Vorwort der Broschüre „Karneval der Tiere“ erklärt Fanni Fetzer, Direktorin des Kunstmuseums Luzern:“Wir Menschen ziehen gerne Grenzen. Innen und aussen, eigen und fremd, jung und alt, Frau und Mann, Nutztier, Wildtier oder Haustier. Diese Abgrenzungen sind künstlich und entsprechend tendenziell problematisch, weil sie einen unterschiedlichen Umgang mit Lebewesen diesseits und jenseits einer Grenze implizieren. Beispielweise werden die einen Tiere beobachtet oder gejagt, die anderen gemästet, geschlachtet und gerupft, die dritten gestreichelt und mit Namen gerufen.“

Max von Moos. Die Angst, 1963

Ein Wiedersehen erlebte ich bei den Werken von Max von Moos, dem Luzerner Maler, Zeichner, Grafiker und Lehrer, dem Vertreter des Surrealismus, der mir vor 55 Jahren in der Gewerbeschule Luzern das Zeichnen beigebracht hatte. Die Vorträge über Bildgestaltung und Farbenlehre wirken noch heute nach. Angst verbreitete er in unserer Klasse nicht, die Gefühle übertrug er auf die Gemälde.


Rudolf Koller, Schafe im Stall, 1861

Èdouard Castres, Reiter der Bourbaki-Armee zu Fuss, 1876/1877

Publikation

Karneval der Tiere
ISBN 978-3-86442-237-9

 

Künstlerinnen und Künstler: Jacques Laurent Agasse, Robert Amrein, Stefan à Wengen, August Babberger, Ursula Bachman, Franz Karl Basler-Kopp, Auguste Baud-Bovy, Sabian Baumann, Alighiero Boetti, Marcel Broodthaers, Berta Bucher, Frank Buchser, Samuel Buri, Michael Buthe, Edouard Castres, Francesco Creta, Jean-Joseph Crotti, Martha Cunz, Charles Georges Dufresne, Roland Duss, Carl Martin Egli, Bernhard Eglin, Franz Elmiger, Hans Emmenegger, Otto von Faber du Faur, Shao Fan, Valérie Favre, Monika Feucht,  Oskar Früh, Alexandre-Gaston Guignard, Caspar Herrmann, Ernst Hodel, K. H. Hödicke, Caspar Honegger, Max Hunziker, Joseph Clemens Kaufmann, Per Kirkeby, Bernd Koberling, Rudolf Koller, Rémy Markowitsch, Max von Moos, Jost Muheim d.J., Christa Näher, Meret Oppenheim, Max Pechstein, Jakob Probst, Clara Reinhard, Josef Reinhard, Johann Elias Ridinger, Peter Roesch, Jakob Ruch, Niki de Saint Phalle, Claude Sandoz, Ernst Schurtenberger, Sonja Sekula, Hugo Siegwart, Hans Stalder, Paul Stöckli, Josephine Troller, Varlin, Aldo Walker, Isolde Wawrin, Max Weiss, Albert Welti, Rolf Winnewisser, Philips Wouwerman, Johann Melchior Wyrsch, Robert Zünd

Die Ausstellung dauert bis 6. Januar 2019

Fotos: Josef Ritler

https://www.kunstmuseumluzern.ch/ausstellungen/tiere/

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