StartseiteMagazinKolumnenDas wertvollste Erbe, das wir haben

Das wertvollste Erbe, das wir haben

Der 1. August zeigt sich immer wieder als Spiegelbild unseres Landes. Die Ansprachen evozieren – mitunter recht pathetisch – die historischen Mythen des Alpenlandes und beschwören die  Konsensfähigkeit unserer föderalen Schweiz. 

Im Internet ist die Ansprache von Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz nachzulesen, in der er an die Eigenverantwortung unseres Volkes appelliert. Und sein damaliger Amtskollege Moritz Leuenberger bedient sich seines Blogs, um die Unvereinbarkeit einer  Oppositionspolitik um der Opposition willen zu betonen. 

Das Portal der Schweizer Regierung äussert sich dazu wie folgt: „Es handelt sich um die erste 1. August-Blog-Rede überhaupt. Inhaltlich diskutiert Leuenberger den inneren Gehalt der direkten Demokratie, welche immer wieder neu zu erringen sei. Zum 1. August bekennt sich Moritz Leuenberger dazu und verteidigt sie gegen den Vorwurf der Langsamkeit und Inkohärenz. Gerade in der Verkehrspolitik hätten sich die Schweizer Stimmberechtigten konsequent für die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene und für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs ausgesprochen und dabei komplizierten Vernetzungen wie jenen zwischen LSVA, NEAT und den bilateralen Verträgen Rechnung getragen. Repräsentative Demokratien mit ihren wechselnden Regierungsmehrheiten seien oft weit weniger geradlinig.

Die Schweiz feiert sich folkloristisch selbst am besten vor malerischer Bergkulisse

Ebenso wehrt sich Leuenberger gegen die Idee, den gesamten CO2-Ausstoss der Schweiz durch Zertifikatehandel zu bewältigen, ohne dabei Massnahmen in der Schweiz vorzunehmen. Das verkäme zu einem blossen Ablasshandel. Die direkte Demokratie verhindere, „dass sich eine Kultur, eine Sprachgemeinschaft oder eine politische Kraft auf Kosten der anderen mit einseitigen Vorschlägen durchsetzen kann – weder innerhalb der Regierung noch ausserhalb.“

„Die direkte Demokratie dürfe aber nicht zum erstarrten Urbild verkommen, sondern ihr Grundgehalt sei weltweit wahrzunehmen durch aktive Beteiligung, wie sie die Schweiz bei der UNO praktiziere. Auch das Verhältnis zur EU sei unter diesem Aspekt immer wieder zu überprüfen.“

1. August im Europapark: Auch der Kitsch hat eine schweizerisch nostalgische Komponente

Wem das alles zu magistral und abgehoben erscheint, kann den Nationalfeiertag auch im beliebten Europapark verbingen, ohne an Heimweh zu leiden. Gäste des Freizeitparks können geschickten Handwerkern vom Berner Oberland über die Schulter schauen und die Kunst der Maskenschnitzerei sowie der traditionellen Herstellung des Alphorns hautnah miterleben. Badefreudige mögen allenfalls den Badezauber im Schweizer Badehaus bestaunen, während Adrenalinsuchende mit der Schweizer Bobbahn, die über den Dächern des Schweizer Dorfes saust, voll auf ihre Kosten kommen. Wer noch nie das Vergnügen hatte, eine Kuh zu melken, darf selbst Hand anlegen.

Ob Rütliwiese, Höhenfeuer, Gemeindefeier mit Feuerwerk oder Europapapark, der 1. August erinnert uns immer wieder daran, dass die Errungenschaften unserer Willensnation Schweiz uns allen immer wieder mit Stolz, aber auch Verantwortung in Erinnerung gerufen werden sollten: Es ist das wertvollste Erbe, das wir haben.  

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