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Wenn nicht jetzt, wann dann?

Harald Lesch mit der Nachbildung einer "Bola". Wofür die Kugeln verwendet wurden, ist bis heute ein Rätsel. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7840 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/ZDF/Peter Prestel"

Die Studien über das Ausmass des Klimawandels mehren sich. Wo können Politik und Gesellschaft ansetzen? Harald Lesch, der berühmte und renommierte Astrophysiker und TV-Moderator wissenschaftlicher Sendungen, zeigt in seinem Buch «Wenn nicht jetzt, wann dann? Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen» praxisnah die Ansatzpunkte.

Es gibt wenige Wissenschaftler, die es schaffen, hochkomplexe Themen so gut und verständlich zu verpacken wie Harald Lesch. Angesichts der sich mehrenden Alarmzeichen des Klimawandels wollen Harald Lesch und sein Co-Autor Klaus Kamphausen mit ihrem Buch ihre Leser wachrütteln und mit aller Eindringlichkeit zu ökologisch richtigem Handeln bewegen. Und das tun sie mit fundiertem Fachwissen, das locker und für jedermann nachvollziehbar aufbereitet ist.

Geld in Umweltprojekte investieren

In einer Bestandesaufnahme unseres Planeten machen die beiden Autoren klar, wie dringend es geboten ist, einen Wandel in unserem Lebensstil herbeizuführen. Sie erklären die Faktenlage etwa zur Erderwärmung, haben Experten zu Themen wie Ökologie, nachhaltige Ökonomie und Stadtplanung interviewt, präsentieren gefasste Beschlüsse wie das Pariser Abkommen oder die Erd Charta, machen konkrete Handlungsvorschläge. Unter anderem raten sie, Geld, das nutzlos in zinslosen Anlageformen herumliegt, in Umweltprojekte zu investieren.

Die Autoren listen Lösungsansätze auf, die es für die derzeitigen ökologischen Probleme gibt. Geboten wird eine Fülle an Ansätzen, die es schon gibt oder diskutiert werden. So beispielweise Stadtentwicklungskonzepte wie in Norderstedt oder besonders erfolgreich in Kopenhagen, um CO2-Emissionen zu reduzieren, die Entwicklung von Transportsystemen für Strom aus der Wüste, das Gemeinschaftsprojekt der TU München und Airbus, Bio-Kerosin aus Algen herzustellen – um nur einige zu nennen.

Lokal agieren, global wirken

Durchgehend betonen die Autoren die Notwendigkeit einer stabilen und gerechten Gesellschaft. Jeder einzelne müsse handeln, denn auch, wenn er lokal agiere, könne er global wirken. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für ein gedeihliches Zusammenleben schaffen. Immer wieder werden die Ausführungen der Autoren untermauert mit Zahlen, Fakten und separaten Infokästen, etwa zur UN-Agenda2030 oder zum Global Risks Report 2017 des Weltwirtschaftsforums WEF. Interessant sind auch die Interviews, die Harald Lesch mit unterschiedlichen Gesprächspartnern geführt hat.

Es ist ein anschaulich geschriebenes, ein positives Buch mit vielen interessanten Einfügungen, die leider den Lesefluss etwas bremsen. Aber insgesamt regt das Buch zum Mitdenken und Mitmachen an, spricht die Leser direkt an, zeigt die Zusammenhänge unserer komplexen Welt auf. Es bietet einen kritischen Überblick über den Zustand unserer Erde und präsentiert durchwegs gangbare Lösungsansätze zu ihrer Rettung.

Ziel des Buches ist es, das eigene Verhalten zu verändern. «Also, kümmern wir uns um die Zukunft, am besten gleich, und handeln wir für eine Welt, in der wir leben wollen», mahnen die Autoren in ihrem Vorwort. Übrigens: Das Buch wurde klimaneutral gedruckt.

Harald Lesch, Klaus Kamphausen, Wenn nicht jetzt, wann dann?, Penguin-Verlag München, ISBN 9783328600213

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