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Am zahlreichsten sind die Säkularen

Ein Drittel der Zürcher Bevölkerung bezeichnet sich selbst als konfessionslos. Von den Übrigen sind drei Viertel katholisch oder reformiert, der Rest verteilt sich auf andere christliche Bekenntnisse und weitere Religionen. Doch wie verbreitet sind religiöse und spirituelle Glaubensvorstellungen und Praktiken tatsächlich?

Eine Analyse des Statistischen Amts des Kantons Zürich zeigt, wie es sich damit verhält. Die Analyse beruht auf einer Repräsentativbefragung des Bundes, die neben der Konfessionszugehörigkeit den Stellenwert von Religion und Spiritualität, aber auch Glaubensvorstellungen und -Praktiken thematisiert. Im Kanton Zürich nahmen 1900 Personen daran teil: Aus ihren Antworten lassen sich, unabhängig von der deklarierten Konfessionszugehörigkeit, vier Haltungstypen herausschälen.

Hälfte der Bevölkerung ist säkular eingestellt

Die «Säkularen» bezeichnen sich selbst als weder religiös noch spirituell. Mit einem Anteil von 50 Prozent sind sie die grösste Gruppe. Religiöse Vorstellungen wie der Glaube an ein Leben nach dem Tod und Praktiken wie der regelmässige Gottesdienstbesuch, das Gebet oder die eher spirituell motivierte Meditation spielen für sie kaum eine Rolle. Männer sind in dieser Gruppe eher zu finden als Frauen, Junge eher als Alte. Auch unter den Angehörigen der beiden christlichen Hauptkonfessionen ist dieser Haltungstyp nicht selten: 48 Prozent der Reformierten und 34 Prozent der Katholiken gehören zu den «Säkularen».

Für «Engagierte» ist der Glaube wichtig

Die «Engagierten» sind sowohl religiös als auch spirituell und machen etwa 18 Prozent der Zürcher Bevölkerung aus. Sie glauben beispielsweise grossmehrheitlich (79 Prozent) an ein Leben nach dem Tod und beschäftigen sich auch überdurchschnittlich oft mit der Bibel oder anderen heiligen Schriften. Der Anteil derer unter ihnen, die regelmässig – mindestens monatlich – zum Gottesdienst gehen, ist mit 43 Prozent hoch, in der Gesamtbevölkerung tun dies nur 16 Prozent. Bei den Frauen ist ihr Anteil höher als bei Männern, und Angehörige evangelikaler Gruppierungen sind weitaus häufiger diesem Typ zuzuordnen als jene der beiden Landeskirchen.

Individualistische «Alternative»

Als spirituell nicht aber religiös schätzen sich die «Alternativen» ein, zu denen 15 Prozent der Bevölkerung gehören. Diese Gruppe kennzeichnet ein eher individualistisches, nicht durch traditionelle religiöse Gemeinschaftsstrukturen wie etwa eine Kirche geprägtes Verhältnis zur Transzendenz. Stärker verbreitet als bei den anderen Haltungstypen ist bei Ihnen beispielsweise der Glaube an die Seelenwanderung. «Alternative» wenden mit Vorliebe Selbsterfahrungsmethoden und Meditationstechniken an, also nach innen gerichtete Praktiken. Regelmässig in einen Gottesdienst gehen sie dagegen ebenso selten wie die «Säkularen». Frauen sind häufiger unter den «Alternativen» zu finden, ebenso Personen mit einem hohen Bildungsniveau.

«Traditionelle» verlieren an Gewicht

Der Haltungstyp der religiösen aber nicht spirituellen «Traditionellen», hat einem Bevölkerungsanteil von 17 Prozent. Von den religiösen Praktiken ist für sie vor allem das Gebet wichtig. Nur knapp ein Drittel von ihnen geht regelmässig zum Gottesdienst – deutlich weniger als bei den «Engagierten». «Traditionelle» sind überdurchschnittlich oft Personen im höheren Pensionsalter: Ihr Anteil unter den über 75-Jährigen beträgt mehr als ein Drittel (35 Prozent). Gleichzeitig hat sich der Anteil der «Traditionellen» in den letzten Jahren am stärksten verändert: Zwischen 2014 und 2019 hat er um 5 Prozentpunkte abgenommen. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Generation, die ein derartiges eher konventionelles Verhältnis zur Religion pflegt, allmählich abgelöst wird.

Mehr unter Statistik «Religiösität und Spiritualität heute» 

 

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