StartseiteMagazinKolumnenIm Fokus der Weltpresse: Blatter und Platini

Im Fokus der Weltpresse: Blatter und Platini

Der früheren Fifa-Präsidenten und Fussballpionier Sepp S. Blatter sowie sein Vize Michel Platini stehen vom 8. bis 22. Juni in Bellinzona wegen «Verdachts auf Betrug, Untreue, unlautere Geschäftsführung und Titelfälschung» vor Gericht. Unbestritten ist, dass vor allem FIFA-Präsident Joseph S. Blatter einer der einflussreichsten Sportmanager der Welt war.

Die kommenden Tage stehen somit im Fokus des juristischen Showdowns im «globalen Fussball-Krimi». Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte im November 2021 Anklage erhoben. Sie sieht keine Rechtsgrundlage für die Zahlung und eine unrechtmässige Bereicherung Platinis. Blatter (86) und Platini (66) haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Sieben Jahre sind eine lange Zeit. Solange dauerte es von der Anklageerhebung bis zum Beginn des Prozesses im Fall der früheren Fussball-Spitzenfunktionäre Sepp Blatter und Michel Platini. Im Kern geht es um folgenden Sachverhalt. Platini war ab 1998 als Berater von Sepp Blatter tätig. Per Handschlag sollen sich die Parteien über ein jährliches Salär von einer Million Franken geeinigt haben. Weil die FIFA damals aber nur beschränkt liquid war, zahlte sie Platini 300‘000 Franken pro Jahr. Mit rund zehnjähriger Verzögerung forderte Platini das geschuldete Geld ein – und erhielt 2011 den Betrag von zwei Millionen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft wirft Blatter und Platini Betrug vor. Weil kein schriftlicher Vertrag bestehe, sei der Betrag nicht geschuldet gewesen. Allerdings wird in der Anklageschrift kein Motiv genannt, was aus juristischer Sicht ein entscheidendes Detail sein könnte. Die FIFA-Ethikkommission hatte Blatter und Platini vor sieben Jahren «gesperrt». Für den Präsidenten und seinen Vize waren die Sanktionen, die zwar reduziert wurden, das Ende ihrer FIFA-Führungsfunktionen.

So oder so. Blatter und Platini weisen die Anschuldigungen vehement von sich. Es sei alles rechtens gewesen. Bei einer ersten überraschenden Befragung am Rande der Hausdurchsuchung bei der Fifa am 25. September 2015 erzählten Blatter und Platini – unabhängig voneinander – die exakt gleiche Version der Geschichte.

Sepp Blatter sagt aber auch: «Die Höchststrafe habe ich eigentlich bereits gefasst. Meine Karriere wurde jäh beendet. In gewissen Kreisen bin ich Persona non grata geworden. Und meine Familie leidet seit Jahren unter dem Fall – vor allem meine Tochter und meine Enkelin». Und davon abgesehen, lasse sich etwas selbst bei einem Freispruch nicht mehr korrigieren: «Die mediale Vorverurteilung bleibt wohl immer bestehen». Zwei positive Erkenntnisse zieht er aber selbst aus diesem leidigen Fall: «Jetzt weiss ich, wer meine echten Freunde sind. Die falschen waren sehr schnell weg. Und immerhin erhalte ich nun – im postjuvenilen Alter von 86 Jahren – die Gelegenheit, mich zu verteidigen.»

Offene Fragen bleiben weiter im Raum: Wie im Fussball-Spiel Tore nicht immer voraussehbar sind, bleiben Sieg oder Niederlage derzeit weitegehend offen. Fragen hinsichtlich der Rolle gewisser Mitspieler liegen derzeit noch völlig im Nebel. Offen ist, wie die Bundesanwaltschaft seinerzeit zu den Details des zur Debatte stehenden Zahlvorgang gelangt ist. Inwieweit Quelle und Hinweis aus dem Umfeld des Blatter-Nachfolgers Gianni Infantino stammen könnten, wird sich zeigen. Es versteht sich natürlich, dass für alle involvierten «Angeschuldigten» die Unschuldsvermutung gilt.

Die Fédération Internationale de Football Assoziation FIFA (Fifa), gegründet in Paris im Jahre 1904, gehört seit über 90 Jahren zur Schweiz. Der Sitz-Standort Zürich – in einem politisch neutralen Land –, für dessen Erhalt Sepp S. Blatters Einsatz im Interesse der Verbandsorganisation und globalen Fussballszene stets ein Herzensanliegen war, wird die kommenden Tage wieder einmal im Fokus der Fussballwelt sein. Ab Mittwoch wird in einem auf zwei Wochen angesetzten Prozess über das Schicksal zweier der einst mächtigsten Männer im Weltfussball entschieden. Über die Schweiz und Zürich hinaus wird am Bundesstrafgericht in Bellinzona die Weltpresse erwartet.

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