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Wir sind zentral

Wir sind zentral! Die Jahresausstellung im Kunstmuseum Luzern zeigt  bis 16. Februar 2025 aktuelle Werke verschiedener Zentralschweizer Künstler.

Eine Fachjury wählte unter den eingereichten Dossiers die interessantesten aus und prämierte  diese mit einem Platz in der Ausstellung. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche, medial vielfältige Schau, in der die Dynamik und das Potenzial der Zentralschweizer Kunst sicht- und erlebbar werden.


Daniel C. Müller, Landscape II, 2024, Holz, Druckfarbe

Aktuelle Tendenzen der zeitgenössischen Kunst werden ebenso aufgegriffen wie Eigenheiten des lokalen Kunstschaffens. zentral! ist eine Plattform und Talentschmiede mit Ausstrahlung und Tradition, ein Kosmos, der über den regionalen Tellerrand hinausreicht. Die meisten Werke sind käuflich. Verschiedene Werke sind autobiografisch und gehen auf die Erfahrung des Selbst in einer politisch instabilen Gegenwart ein.


Doris Schläpfer, More is Less, 2024, Öl auf Jutte

Doris Schläpfer sammelt beispielsweise die Insekten, die sie tot in ihrem Atelier findet und fügt sie in Gemälden zu einer bunten Auslage zusammen. Mit Glasobjekten unter dem Titel Soft Vanishing  Points (weiche Fluchtpunkte) setzen sich Janine Schranz und Daniela Zellinger mit der Konstruktion von Raum, mit der Zentralperspektive und der Fotolinse auseinander, Dafür haben sie farbige Glasstücke zu abstrakten Kompositionen zusammen geschmolzen.


Janine Schranz und Daniela Zeilinger, Soft vanishing points 2022

Die dramatische Landscape II von Daniel Müller offenbart erst auf den zweiten Blick ihren Detailreichtum. Aus 24 einzelnen Tafeln zusammengesetzt, greift das Werk existentielle Gefühle auf, die auch in der verwendeten Technik des Holzschnitts Ausdruck finden. Teo Petruzzi baut aus Legosteinen virtuose  Skulpturen. Mit der Serie Everything  can be undone kritisiert er die westliche, neoliberale Gesellschaft, die durch freien Handel Wohlstand schafft. Die Legosteine stehen für einen Milliardenkonzern, der durch die Erdölförderung natürliche Ressoursen bedroht.


Olivia Abächerli, facing shame facing conflict, 2024

Sonia Kretz hat für Concrete Natur aus Verpackungsmaterial, Beton, Zement und Gips modellhafte Landschaftsfragmente geschaffen, die zwischen Felsen und Gebäuden changieren. Der Spiegel, vor dem sie platziert sind, erinnert an die Reflexion eines Gletschersees und konfrontiert das Publikum mit der eigenen Haltung gegenüber der Natur.


Pascal Eberle, abyssal monoloque, 2023

Für die zweiteilige Skulptur lumps of silence (Klumpen der Stille) hat Katrin Keller gebrauchte Ohropax um ein Vielfaches vergrössert. In der Vergrösserung sind sie nicht mehr unmittelbar zu erkennen und werden mit der rosa Farbe zu eigenartigen deformierten Körpern oder zu seltsamen Findlingen. Sie erzählen von Schutz und Ruhe aber auch von Distanznahme und Kommunikationsverweigerung.


Sipho Mabona, Die Kalabassen, aus denen wir nie Amasi tranken, 2024

Quido Sen präsentiert mit der Installation eine Homepage an Franz Kafkas Werk die  Verwandlung. Gleichzeitig beinhaltet die Arbeit seine Erinnerung an die Flucht aus der damaligen Tschechoslowakei, die damit verbundene unklare, ausweglose Situation und das Gefühl von Fremdheit im Exil. Pat Treyer zeigt mit Janus, Ovo und Nest drei ausdrucksstarke Malereien, in denen es um Geborgenheit und Verrat, Entstehen und Vergehen geht.


Teo Patruzzi Swissminiature: Schweizerische Nationalbank, Bern, 2024
Diese Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke:
Olivia Abächerli, Ferdinand Arnold, Kyra Tabea Balderer, Ursula Bossard, Pascale Eiberle, Tatjana Erpen, Ray Hegelbach, Katrin Keller, Sonja Kretz, Noah Krummenacher, Gabriel Kuhn, Marc Lee, Rafael Lippuner, Lulu&Whiskey, Sipho Mabona, Daniel C. Müller, Teo Petruzzi, Stella Pfeiffer, Doris Schläpfer, Janine Schranz (mit Daniela Zeilinger AT), Quido Sen, Henri Spaeti, Pat Treyer, Andreas Weber, W-H-O Künstlerkollektiv (mit Philipp Hanspeter Wyrsch, Guido Werner Zelger, Rainer Otto Hummel)

Fotos: Josef Ritler

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