1 KommentarHeute gibt’s was auf die Ohren - Seniorweb Schweiz
StartseiteMagazinKolumnenHeute gibt’s was auf die Ohren

Heute gibt’s was auf die Ohren

Sind Sie manchmal zu müde zum Lesen? Tun Ihnen die Augen weh? Oder sind Sie unentschieden, zu welchem Buch Sie als nächstes greifen wollen? Hilfe naht in Form von Podcasts. Podcasts gehen auf die Ohren. Ein Podcast ist also eine Audio-Datei, die man zeitunabhängig anhören kann. Man lädt sie aus dem Internet oder streamt sie direkt. Podcasts gibt es zu allen möglichen Themen. Wenn Sie einen Podcast auf dem Smartphone hören, können Sie das wo auch immer tun, beim Spazierengehen oder in der Bahn, dann selbstverständlich mit Kopfhörern. Oder Sie hören den Podcast Ihrer Wahl zuhause, beiläufig und so laut, wie es Ihnen passt, während Sie Gemüse schnippeln, Gartenarbeiten verrichten oder Morgengymnastik machen. Wenn Sie sogenanntes Multitasking nicht mögen, setzen Sie sich dazu auf das Sofa, ohnehin ratsam für Lieblingspodcast, die volle Aufmerksamkeit brauchen. Also, Ohren auf und Augen zu. Überlastete, ständig visuellen Reizen ausgesetzte Augen können getrost geschlossen bleiben, während Sie sich ganz auf die Stimmen konzentrieren, die zu Ihnen sprechen.

Podcasts gibt es auch zu Lesen und Schreiben, zu Büchern, Literatur und zum Literaturbetrieb. Darin sprechen Sachverständige mit Gästen, z.B. mit Autorinnen und Autoren. Über neue Bücher, über Inspiration und Intuition, über das Buch- und das sogenannt reale Leben. Wenn Sie Lust darauf haben, mal solch literarische Gespräche auf die Ohren zu bekommen, empfehle ich Ihnen folgenden Link: literaturpodcasts.de Da finden Sie eine Auswahl unabhängiger, literarischer Podcasts in deutscher Sprache. Aus der Schweiz figuriert unter anderen in der Liste ‘LiteraturPur’ der Kulturjournalistin Esther Scheider, der mir persönlich sehr gut gefällt. estherschneider.ch Die langjährige SRF-Literaturredaktorin beschreibt ihren Podcast wie folgt: «In meinem Literaturpodcast «LiteraturPur» spreche ich mit national und international renommierten Autor*innen über ihre Bücher. Mich interessieren ihre Themen, ihr Kreativprozess, ihre Lebens- und Phantasiewelt. Kurz: Das, was sie antreibt. Ein Schwerpunkt ist die Schweizer Literatur. Das Spektrum ist weit, es reicht von Belletristik bis Sachbuch.»

Immer und überall: Podcasts gibt es auch über Bücher und den Literaturbetrieb. Bild trh

Vielleicht schlagen Sie nun die Hände über dem Kopf zusammen und denken: Es gibt doch schon genug Menschen, die sich von der Welt abschotten und die ganze Zeit mit Ohrstöpseln herumlaufen. Ja, stimmt, aber manchmal tut es gut, sich herauszunehmen aus dem Getöse der Welt und einer Stimme im Ohr zu lauschen, die nur zu einem selbst spricht – hat man zumindest das Gefühl! Manchmal sind Knöpfe im Ohr gar die Rettung, wenn rund um einen telefoniert wird und konzentriertes Lesen eh unmöglich ist. Stimmt, man kann von Podcasts ähnlich wie von Serien ein wenig abhängig werden. Schlimm? Für uns Lesende doch nicht, sind wir schliesslich auch abhängig von Lesestoff. Wir kennen aufkommende Panik, wenn wir befürchten, zu wenig oder nichts mehr zu lesen dabei zu haben. Notfälle solche Art können mit einem Podcast überwunden werden. Zum Beispiel mit ‘Blattgold’, dem empfehlenswerten Buchpodcast der Universität Zürich. Er versorgt Sie einmal monatlich mit aktueller Buchkritik, mit Interviews von Autorinnen und Autoren und vielen Hintergrundinfos. buchjahr.uzh.ch/blattgold
Scrollen Sie sich durch, machen sie Entdeckungen, spitzen Sie die Ohren und seien Sie dann mal für ein Weilchen ganz Ohr. Viel Vergnügen!

¨

Spenden

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, Sie zum Denken angeregt, gar herausgefordert hat, sind wir um Ihre Unterstützung sehr dankbar. Unsere Mitarbeiter:innen sind alle ehrenamtlich tätig.
Mit Ihrem Beitrag ermöglichen Sie uns, die Website laufend zu optimieren, Sie auf dem neusten Stand zu halten. Seniorweb dankt Ihnen herzlich.

IBAN CH15 0483 5099 1604 4100 0<

1 Kommentar

  1. Eine tolle Erfindung diese Podcasts und es gibt immer mehr davon. Auch hier kann es einem zuviel werden, wenn man sich nicht auf das fokussiert, was einem wirklich wichtig ist. Ich bevorzuge immer noch das Gespräch mit Augenkontakt oder ein gutes Buch. Zum Beispiel die Neuerscheinung der Kulturjournalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin Miriam Stein. Der Titel des Buches lautet *Weise Frauen*.

    Frau Stein ist der Meinung, dass die heutige Welt mehr Weisheit, vor allem von Frauen, braucht. Im Vorwort heisst es: «Heilerinnen, Schamaninnen, Priesterinnen, Hebammen und Frauengemeinschaften tauschen bereits seit prähistorischen Zeiten wertvolles Wissen über Pflege und Heilkunde, Spiritualität und Sexualität aus. In unseren patriarchal geprägten Gesellschaften und im Schatten eines männlich dominierten Wissenschaftsdiskurses wurde weibliches Wissen oft als irrelevant abgetan oder in die als nicht ernst zu nehmende Esoterik-Ecke verbannt.»

    Die heutige Medizin hat zwar vieles von diesem alten Frauenwissen für ihre Grundlagenforschung geklaut, verkauft es aber heute als «neue Medizin» und wird sehr lukrativ vermarktet. Erst in jüngster Zeit weiss man auch, dass praktisch alle Forschungen von Heilmitteln und Therapien nur an männlichen Probanden entstanden sind. Die meisten Medikamente wurden nicht an Frauen erforscht, was nach neustem Wissen, verheerende Folgen für erkranke Frauen hatte und noch immer hat. Das Buch über weise Frauen trägt also zur Aufklärung über das Wissen und die Unterdrückung der Frauen bei und findet vielleicht auch in einem Podcast einen Wiederhall.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebte Artikel

Mitgliedschaften für Leser:innen

  • 20% Ermässigung auf Kurse im Lernzentrum und Online-Kurse
  • Reduzierter Preis beim Kauf einer Limmex Notfall-Uhr
  • Vorzugspreis für einen «Freedreams-Hotelgutschein»
  • Zugang zu Projekten über unsere Partner
  • Massgeschneiderte Partnerangebote
  • Buchung von Ferien im Baudenkmal, Rabatt von CHF 50 .-