Der 28. Februar 2025 ist der letzte Tag im Dasein des Warenhauses Jelmoli an der Seidengasse. Ein Trauerspiel, diese Liquidation, vor allem für jene, die das Kaufhaus fast ihr ganzes Leben lang kannten, weil zunächst Mutter mit Kind, später man selbst dort einkaufen ging.
Aber heute geht man eher zum Shopping statt einkaufen und je länger je mehr nur noch virtuell, also online. Das habe dem Jelmoli die Existenzgrundlage entzogen, sagt die Legende. Es war aber die Gier der Eigentümer im 21. Jahrhundert, die letztlich zu astronomischen Mieten führte – unzahlbar aus dem Gewinn eines rentablen Warenhaus, schreibt der Tages-Anzeiger kurz vor dem Ende.
Was bleibt sind die persönlichen Erinnerungen der Angestellten und der Kundschaft aus Geschichte und Gegenwart sowie ein Dokumentarfilm und der umfangreiche Nachlass der Firma: Darunter sind Hunderte von Fotos aus rund 125 Jahren im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich angekommen und digitalisiert für alle Interessierten zugänglich. Das ganze Jelmoli-Leben als Bildergeschichte. Wir haben ausgewählt.
Giovanni Pietro Guglielmoli Ciolina, der sich in der Schweiz Johann Peter Jelmoli nannte, ist 1835 der Gründer des ersten Ladens in Zürich — bald mit Versandhandel. Er war erfolgreich, weil erstmals fixe Preise galten. Sein Sohn Franz Anton Jelmoli erbaute das erste Warenhaus der Stadt, nah beim Bahnhof. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte, die nun ein ungutes und weitherum bedauertes Ende nimmt, was — wie allgemein bekannt — zur Verödung unserer Innenstädte beitragen wird, auch wenn ein abgespeckter Manor unten in den Büropalast einziehen wird.
Klicken Sie auf ein Foto unten, dann öffnet sich das Galerie-Modul. Mit den Pfeilen rechts oder links können Sie die Fotos vorwärts oder rückwärts bewegen.
Titelbild: Jelmoli am letzten Tag im Februar 2025. Foto: © Peter Longatti
Bilder: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Dokumentarfilm: Jelmoli — Biographie eines Warenhauses