StartseiteMagazinLebensartChic oder Schock - Christbaum verkehrt herum

Chic oder Schock – Christbaum verkehrt herum

Um sich auch in der engen dunklen Stube über einen Baum zu freuen, befestigte man ihn früher in Osteuropa verkehrt herum an der Decke. Heute lebt dieser Brauch wieder auf. Lifestyle-Pioniere freuen sich. Katzenhalter feiern entspannter.

Weihnachtsbäume verkehrt herum befestigen, mit der Spitze nach unten, was soll das? Zugegeben, sowas ist günstig bei beengten Verhältnissen, zum Beispiel in überbelegten WGs, als Kabinenschmuck im Easyjet-Flieger oder als terrestrisches Souvenir in Raumkapseln. Das sind bedenkenswerte Vorschläge. Aber sie treffen nicht ins Ziel. Wir blicken zurück. Der Christbaum-Kopfstand ist eine alte Tradition. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war es üblich, die Tanne im Wohnzimmer an der Decke verkehrt herum aufzuhängen.

Erleichtert den Kampf gegen die Nadeln

Vor allem im Osten Deutschlands und in Osteuropa war dieser Brauch verbreitet. Vergangenheit ist gut. Gegenwart ist besser. Der verkehrte Baum hat Vorteile. Er vermeidet Ärger, weil er für kletternde Kleinlebewesen unerreichbar ist. Wir denken an Krabbelkinder, Katzen, Hundewelpen, Hamster. Und er begünstigt den staubsaugenden Hausmann beim Kampf gegen die Nadeln.

Wir wollen die Nachteile nicht verschweigen. Die Tanne zu schmücken erfordert Schwindelfreiheit und eine stabile Bockleiter. Und: Wie giesst man?

Trotz dieser Schwierigkeiten gehts mit dem abwärts hängenden Baum aufwärts. Wenigstens in den USA. Dort ist der „upside down christmas tree“ seit einiger Zeit wieder beliebt. Die Amerikanerinnen und Amerikaner machen es sich allerdings allzu leicht. Sie hängen künstliche Weihnachtsbäume auf. Dort, in den USA, konkurrenzierten übrigens vor 140 Jahren die ersten elektrischen Kerzen die bisherigen Lichter.

Achtung Fake

Allerdings gibt es auch Leute, die den verkehrten Baum faken. Statt regelrecht an der Decke zu befestigen, stecken sie die Spitze der Tanne in einen Ständer am Boden. Routinierte Bastlerinnen entasten dazu den Gupf, Männer mit handwerklichen Defiziten kaufen einen speziellen Kopfvoran-Ständer. Auf dem Bild erkennen wir den Schummelständer.

Der Köpfler-Baum, real oder mit Ständer, vereinigt allerdings zwei wichtige Nachteile. Statische: Die instabile Tanne wackelt. Tierische: Das sportliche Büsi wird das Wackelding als stimulierenden Katzenbaum begrüssen.

s.a. Ruth Vuilleumier, Christbaum kopfüber


In der Weihnachtsserie  «Feiern in dunklen Zeiten» bereits erschienen:

Bernadette Reichlin So viele düstere Wolken

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