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Christkindli-Briefkasten

Feiern in dunklen Zeiten. Das findet Heidi Rothen (84) eine sehr gute Bezeichnung für die Weihnachtsserie im Seniorweb. Und sie wird das wohl am besten wissen. Seit 35 Jahren stellt sie um die Weihnachtszeit vor dem Luzerner Rathaus einen «Christkindli-Briefkasten» auf.


Heidi Rothen mit dem «Christkindli-Briefkasten» vor dem Luzerner Rathaus

Sie bittet die Bevölkerung, ihre Sorgen und Nöten mitzuteilen. Viele gute Geister, Spenderinnen und Spender, Helferinnen und Helfer tragen dazu bei, ein bisschen Liebe und Glück weiterzugeben. Rund 700 Wünsche, Nöte und Sorgen von Kindern und Erwachsenen werden pro Jahr dort eingeworfen. Heidi Rothen versucht allen zu helfen. Unter den Wünschen sind lustige, kuriose, ausgefallene, aber auch tragische und auch solche mit Herz zerreissendem Inhalt.


Aus der ganzen Schweiz treffen Wünsche und Spenden telefonisch ein.

Da wünschen sich einsame Menschen ein gemeinsames Essen mit dem Christkind, ein Mann versucht auf diesem Weg, eine liebe Frau zu finden. Eine alte Frau wünschte sich kürzlich eine neue Matratze. Heidi Rothen: «Ihre Matratze hatte ein grosses Loch, die musste entsorgt werden. Eine Firma hatte Mitleid und besorgte die Entsorgung.» Eine Frau wollte anständige Kleider für ihre Kinder und eine strapazierte Mutter mochte ein paar Tage Ferien. Eine behinderte Frau suchte einen lieben Mann, der einkaufen geht und ihr die Schuhe anzieht.

Einem jungen Mann konnte das Christkind den Wunsch erfüllen. Er träumte von einem Helikopterflug. Heidi Rothen: «Ich habe ihm den Wunsch mit meinem ersparten Geld erfüllt.» Mittlerweile kommen die Wünsche das ganze Jahr hindurch. Die Adresse ist manchmal «Christkindli Luzern». Heidi Rothen: «Die Post weiss, wo solche Post hin gehört.»


Heidi Rothen erklärt einer Thailändischen Touristin das Geheimnis des Briefkastens.

Alle Wünsche werden von einem geschulten Team gelesen, begutachtet und nach Dringlichkeit aufgeteilt. Danach wird die Korrektheit der Bedürfnisse geprüft. Wo Soforthilfe nötig ist, wird diese spontan in die Wege geleitet. Es liegt in der Natur der Sache, dass es meistens um die Erfüllung von Wünschen geht, die finanzielle Mittel erfordern.

Das Christkind braucht deshalb vor allem Geld, aber auch Naturalspenden in Form von Lebensmitteln, Kleidern (nur neue), Stricksachen, Spielsachen, Möbeln und anderen Bedarfsartikeln. Besonders willkommen sind Einkaufsgutscheine. Geldspenden werden in Gutscheine umgewandelt oder für sinnvolle Anschaffungen genutzt. Spenden in jeder Form sind deshalb immer herzlich willkommen.

Heidi Rothen arbeitete viele Jahre im Luzerner Rathaus und war für alles zuständig. Sie erinnert sich an Persönlichkeiten, die sie betreuen durfte. So beispielsweise an die Frau vom Maler Picasso oder an Lyss Assia. Hillary Clinton tröstete sie, weil ihre Beine aufgeschwollen waren, und sie braute ihr einen Tee.
Spenden sind zu richten an:
Valiant Bank AG
6000 Luzern
IG Christkindli-Briefkasten
Konto CH98 0630 0016 1864 5781 0
Postkonto 30-38112-0
Fotos: Josef Ritler


In der Weihnachtsserie «Feiern in dunklen Zeiten» bereits erschienen:

Bernadette Reichlin So viele düstere Wolken
Peter Steiger Chic oder Schock – Christbaum verkehrt herum
Maja Petzold Licht im Dunkel
Peter Schibli, Vom Himmel hoch…..
Sibylle Ehrismann, Verluste

 

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