Der Schweizer Nationalzirkus Knie hat mir ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Er baute seine Zelte in Luzern auf und zauberte ein weihnachtliches Ambiente hin.
Diese Familie bewundert den Weihnachtsschmuck im Zirkus.
Schon der Anblick von aussen ist vielversprechend. Weihnachtsbäume mit Lichterglanz säumen den Eingang. In einem Zelt wird Fondue serviert. Und es riecht überall im Vorzelt nach Glühwein, Punsch und gebrannten Mandeln. Wer Lust hat, kann sich mit einem Raclette verköstigen. Stimmige Dekoration verschönert die Weihnachtswelt.
Im Fondue-Zelt trifft man sich und geniesst gemeinsam ein Fondue.
Wie habe ich als Journalist jahrzehntelang die Geschichte der Familie Knie verfolgt und beschrieben. Da sass ich einmal nach einem schweren Unfall im Zirkuswagen und wurde von Fredy Knie Senior und seiner Familie über den Vorfall informiert. Damals pflegte man bei einem solchen Vorfall zu schweigen. Nicht so bei der Familie Knie. Ich besuchte mit Clowns den wegen eines Beinbruchs im Spital liegenden Hazy Osterwald. Auch hier half man mir, eine Bildgeschichte zu realisieren.
Chanel Marie Knie mit dem Pony ist ein Ebenbild ihrer Mutter Géraldine.
Und all die Programme. Einfach ganz grosses Kino. Immer am 1. August schlug der Zirkus Knie seine Zelte in Luzern auf. Man feierte Gottesdienste, Hochzeiten und es traten auch Elefanten auf, die durch Luzern marschierten und sich im See abkühlten.
Das war Marcos Geschoss von den «Double Risk», Priscilla schliesst die Augen
Und jetzt erstmals der Auftritt in der Weihnachtszeit. Man spürt förmlich, wie sich die 43 Artistinnen und Artisten aus Peru, Kolumbien, Argentinien, Ukraine und aus der Schweiz freuen, nach den Verschiebungen wegen Corona wieder vor Publikum zu spielen.
Bastian Baker singt sogar auf dem Pferd
Kaum haben die Zuschauer im ausverkauften Chapiteau Platz genommen, reisst es sie von den Sitzen. Plötzlich fliegen röhrende Motorräder quer durch die Manege. Die Mad Flying Bikers zeigen ihre waghalsigen Sprünge.
Maycol Errani versteht es, mit den Pferden umzugehen.
Das Komikerduo «Full House» führt humorvoll durch den Abend. Mir wird es warm ums Herz, wenn Chanel Marie Knie mit dem Pony lustvoll durch die Manage springt. Es erinnert mich an Fredy Knie und seine weltbekannten Pferde-Dressur-Nummern.
Duo Flame. Vladyslav und Aiusha im Element
Das Publikum ist hell begeistert, vor allem von Bastian Baker, der auch hoch zu Ross und mitten in den Zuschauern seine Lieder singt. Einziger Wermuthstropfen: Einer älteren Frau hinter mir wird so übel, dass sie vom Sitz rutscht und von beherzten Zuschauern ins Freie getragen werden muss.
Die Artistinnen und Artisten verabschieden sich und bedanken sich herzlich beim Publikum.
Géraldine Knie, artistische Direktorin, bedankte sich am Schluss herzlich beim Publikum für die Unterstützung.
Der Zirkus Knie gastiert bis 31. Dezember 2021 in Luzern.
Bilder: Josef Ritler
Hier können Sie die bis jetzt erschienenen Beiträge der Weihnachtsserie 2021 «Rituale» nachlesen:
Bernadette Reichlin: Blütenzauber jenseits aller Modetrends
Peter Schibli: Die Magie des Lichts
Peter Steiger: Vom Pöstler, vom Geld und von Lys Assia
Linus Baur: Rituale sind so wichtig
Beat Steiger: Wer wird wo geboren?
Eva Caflisch: Advent Advent
Jürg Bachmann: Woher kommt eigentlich der Weihnachtsmann?